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Israelischer Offizier bei Einsatz im Gazastreifen getötet

von Ulrich W. Sahm

JERUSALEM, 12.11.2018 – Bei einem geheimen Einsatz im Gazastreifen ist ein israelischer Offizier getötet worden. Das bestätigte die Armee in der Nacht zum Montag. Ein weiterer sei schwer verletzt worden. Aus verschiedenen Medienberichten geht hervor, dass der Einsatz eines israelischen Spezialkommandos missglückte.

Ziel: Angriff auf Hamas-Kommandeur

In einem zivilen Volkswagen waren die Spezialkräfte demnach etwa drei Kilometer tief bei Abu Schanam in den Gazastreifen eingedrungen. Die Soldaten in dem Fahrzeug seien teilweise als Frauen verkleidet gewesen. Sie hätten vor dem Haus des Hamas-Kommandeurs Nur Barake geparkt, angeblich um ihn zu töten oder zu entführen. Die Leibwächter des Kommandeurs hätten das verdächtige Auto der Israelis beobachtet und eine Verfolgungsjagd gestartet. Als das Kommando gestoppt und die Insassen aufgefordert wurden, sich zu identifizieren, sei es zum Schusswechsel gekommen, bei dem der Offizier getötet wurde.

Die israelische Luftwaffe griff ein. Mit Raketen wurden sieben Palästinenser getötet, darunter auch Kommandeur Nur Barake und sein Leibwächter. Dem israelischen Kommando gelang es, wieder auf israelisches Territorium zurückzukehren.

In der Nacht widersprach ein Militärsprecher Gerüchten, wonach ein Soldat von den Palästinensern entführt worden sei.

17 Raketen abgefeuert

Während des Zwischenfalles wurden vom Gazastreifen aus 17 Raketen auf das israelische Grenzgebiet abgeschossen. Mehrere Raketen konnten vom Abwehrsystem „Eiserne Kuppel“ abgefangen werden, während andere im offenen Gelände explodierten. Auf der israelischen Seite wurde ein Haus getroffen. Dabei wurde niemand verletzt.

Schule fällt aus – Zugverkehr gestoppt

Die Sicherheitsbehörden verfügten, dass im ganzen Grenzgebiet am Montag der Schulunterricht ausfällt. Im Gazastreifen, auf der palästinensischen Seite, sollen die Kinder normal in die Schule.

Wegen der Vorfälle werde die Eisenbahn vom Zentrum Israels in Richtung Beer Schewa nur bis Aschkelon fahren, um sich nicht den grenznahen Städten Sderot und Netivot zu nähern. Zivile Flugzeuge auf dem Weg zum Ben Gurion-Flughafen werden beim Landeanflug und beim Start umgeleitet, um sich nicht dem Konfliktgebiet zu nähern.

Wegen der Vorfälle hat der israelische Premierminister seinen Besuch in Paris aus Anlass des Gedenkens an das Ende des Ersten Weltkriegs um einen Tag verkürzt. Er ist in der Nacht zum Montag nach Israel zurückgeflogen.

Bild: IDF

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