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Militäraktion in Gaza trotz Wahlen nicht ausgeschlossen

GAZA / JERUSALEM, 03.02.19 (FJ) – Nach gewaltsamen Ausschreitungen bei den Freitags-Protesten an der Grenze zu Gaza, gab Israel bekannt, dass eine Militäraktion trotz der kommenden Wahlen am 9 April nicht auszuschließen sei. Diese Botschaft und die Aufforderung die Gewalt an der Grenze zu beenden wurde über Vermittler auch an die Terrororganisation Hamas gesendet. „Israel kann auch während der Wahlen schwierige Entscheidungen treffen und hat keine Angst vor einer Militäraktion“, so die Nachricht aus Jerusalem.

Ägypten versucht einen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas auszuhandeln

Eine ägyptische Delegation befindet sich für Verhandlungen derzeit im Gazastreifen. Ägypten versprach ebenfalls ihre Kreuzung wieder zu öffnen, sollten die Proteste ein Ende finden. Kairo befürchtet, dass die Demonstration außer Kontrolle geraten und damit das innerpalästinensische Versöhnungsprojekt gefährden. Die verstärkten diplomatischen Bemühungen zielen nicht nur auf einen Waffenstillstand mit Israel ab, sondern auch darauf, die Zusammenarbeit der Hamas und der rivalisierenden palästinensischen Fraktion Fatah zu fördern. Am Freitag wurde Ägyptens Angebot von Geheimdienstbeamten und dem Nahost-Gesandten der Vereinten Nationen, Nickolay Mladenov an den Leiter der Hamas, Ismail Haniyeh, weitergegeben.

Bei der Eröffnung einer Moschee am Freitag in Gaza-Stadt kommentierte Haniyeh das Angebot nicht ausführlich, sagte jedoch es sei das erste Treffen seiner Art gewesen. „Gaza ist… ein Gebiet politischen Interesses, da alles, was hier passiert, die allgemeine palästinensische Lage beeinflusst. Und damit wirkt es sich auch auf unsere Region aus“, erklärte er, bevor er an den Verhandlungstisch zurück kehrte.

10.000 Protestanten, 23 Verletzte am vergangenen Freitag

Seit März letzten Jahres organisiert die Hamas entlang der Grenze allwöchentlich einen „Marsch der Rückkehr“. Gewaltsame Demonstranten treffen jeden Freitag mit der israelischen Armee zusammen. Am vergangenen Freitag nahmen, nach Angaben der IDF, rund 10.000 Palästinenser an den Protesten teil. Es wurden Reifen verbrannt, sowie Steine ​​und Sprengkörper auf israelische Soldaten geworfen. Das von der Hamas geführte Gesundheitsministerium im Gazastreifen sagte, 23 Demonstranten seien bei den Zusammenstößen verletzt worden.

Foto: Palästinensische Demonstranten bei Zusammenstößen mit israelischen Truppen am 1. Februar 2019. Quelle: Abed Rahim Khatib/ Flash90

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