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Rakete aus Gaza: Hamas ruft zu „Widerstand“ gegen Annexionspläne auf

GAZA, 16.06.2020 (DK) – Die Terrorgruppe Hamas hat zum ersten Mal seit zwei Monaten eine Rakete auf Israel abgefeuert. Am Montag riefen die Machthaber im Gazastreifen zum „Widerstand“ gegen Israels Annexionspläne im Jordantal auf. Berichten des israelischen Militärs (IDF) zufolge, landete die Rakete auf einem freien Feld in der Region Eshkol. Es wurden weder Schäden noch Verletzte gemeldet. Die IDF griff im Gegenzug Standpunkte der Hamas im südlichen Gazastreifen an. Dabei sollen auch unterirdische Tunnel der Terrororganisation ins Visier genommen worden sein. 

Israel stimmt 50 Millionen Dollar Transfer aus Katar an Hamas zu

Die Annexionspläne sind jedoch nur zum Teil für die Spannungen zwischen Israel und der Hamas verantwortlich. Eine Überweisung von 50 Millionen Dollar aus Katar an die Terrorgruppe soll vom jüdischen Staat hinausgezögert worden sein. Grund dafür, war die Brandstiftung durch sogenannte Feuerballone aus der Küsten-Enklave. In einem inoffiziellen Abkommen zwischen Israel und der Hamas, soll dem Geldtransfer zugestimmt worden sein, wenn im Gegenzug die Brandstiftungen ein Ende finden. 

Mahmoud Abbas fürchtet Putsch der Hamas

Obwohl die Annexion den Gazastreifen nicht direkt betrifft, sehen es die Machthaber als ihre Aufgabe, die Pläne Israels um jeden Preis zu vereiteln. „Die Palästinensische Autonomiebehörde sollte alle Befürchtungen zerschlagen, dass wir ihren Platz im Westjordanland einnehmen werden. Wir wollen nur unsere Hand reichen, um dem Besatzer Widerstand zu leisten“, so Saleh al-Arouri, der stellvertretende politische Leiter der Hamas. Es ist jedoch nicht anzunehmen das eine solche Annäherung stattfinden wird. Seit den bürgerkriegsähnlichen Kämpfen zwischen den beiden mächtigsten palästinensischen Parteien im Jahr 2007, pflegen die Hamas und Fatah keine Beziehungen mehr. Die von Präsident Mahmoud Abbas angeführte Fatah-Fraktion fürchtet einen Putsch. 

Größer als die Sorge um Raketenangriffe aus dem Gazastreifen, ist derzeit die Angst vor einer neuen Intifada in Israel. Der israelische General Abu Rokon, verantwortlich für das sogenannte Westjordanland, hat offen vor dieser Möglichkeit gewarnt. Am 1. Juli soll die Annexion nach derzeitigem Stand durchgeführt werden. Es bleibt jedoch unklar, ob die Regierung sich dem internationalen und sicherheitspolitischen Druck zuletzt beugen muss. 

Bild: Raketen aus dem Gazastreifen werden auf Israel im Jahr 2014 abgefeuert. Quelle: Nati Shohat/Flash90

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