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Hamas setzt auf Eskalation: Angriffe mit Brandballons halten weiter an

GAZA, 13.08.2020 (DK) – Terroristen aus dem Gazastreifen haben Israel mit Brandballons angegriffen und damit zahlreiche Grundstücke und Felder in Brand gesetzt. Bereits vergangene Woche hatten die Palästinenser eine Rakete auf den Nachbarstaat abgefeuert. Zunächst reagierte Israel, in dem es Treibstofflieferungen in den Küstenstreifen Einhalt gebot. Auch die Fischereizone vor Gazas Küste wurde begrenzt. Nach anhaltenden Attacken flog die israelische Armee in der Nacht zum Donnerstag schließlich zahlreiche Angriffe auf militärische Stützpunkte der Terrororganisation Hamas. 

Brände richten Schäden in landwirtschaftlichen Gebieten an

Seit Ende vergangener Woche schicken Palästinenser wieder Brandgeschosse über die Grenze. Am Dienstag und Mittwoch allein waren insgesamt 80 Brände in den Gebieten um den Gazastreifen verursacht worden. Während es sich in den meisten Fällen um kleinere Feuer handelt, haben manche auch größere Schäden in landwirtschaftlichen Arealen und in Naturschutzgebieten angerichtet. Der öffentlich-rechtliche Fernsehsender Kan kündigte an, dass in Zukunft Laser zur Abwehr gegen die Brandballons zum Einsatz kommen sollen. 

Warum die Hamas eben jetzt auf eine Eskalation mit dem jüdischen Staat setzt, bleibt unklar. Zuletzt hatten anhaltende Attacken im Februar stattgefunden, als die US-Regierung ihren neuen Nahostplan vorstellte. Es wird vermutet, dass die Hamas Druck auf Israel ausüben will, um Hilfsgelder aus Katar genehmigen zu lassen. Der Chef des Mossad soll Doha vergangene Woche besucht haben, um das Land davon zu überzeugen, die Mittel nach Gaza zu liefern.

Ägypten öffnet Grenzübergang für 72 Stunden

Seit Beginn der Coronakrise Anfang März hat die Region um den Gazastreifen Monate relativer Ruhe genossen. Im Gegenteil zu Israel scheint die Pandemie die isolierte Küstenregion relativ unberührt gelassen zu haben. Ein Ausbruch der Infektionskrankheit in der dichtbesiedelten Enklave gilt als Horrorszenario. Während der drohenden Gefahr, hat Israel den Behörden in Gaza Corona-Testkits zugeschickt. Das zweite Nachbarland, Ägypten, sperrte dagegen seit März die Grenze. Am Dienstag wurde der Rafah-Grenzübergang zum ersten Mal wieder für insgesamt 72 Stunden geöffnet.

Bild: Palästinenser im Gazastreifen schicken Brandballons über die Grenze nach Israel. Quelle: Abed Rahim Khatib/Flash90

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