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Israel erlebt Gewaltexzesse über die Feiertage

JERUSALEM, 18.09.2023 (NH) – Schwere Gewaltexzesse haben die hohen jüdischen Feiertage in ganz Israel überschattet. Nach einem missglückten Bombenanschlag in Tel Aviv am Freitag wurden die Verdächtigen kurze Zeit später mit großen Mengen an Sprengstoff auf der Autobahn 431 festgenommen.

Eine Schussattacke auf einen Armeeposten in der Nähe der palästinensischen Stadt Tulkarm im sogenannten Westjordanland wurde am frühen Samstagmorgen vereitelt. Neben blutigen Auseinandersetzung zwischen jüdischen und palästinensischen Bewohnern in Hebron, wurden auch Zusammenstöße zwischen israelischen Polizisten und palästinensischen Frauen in der Jerusalemer Altstadt gemeldet.

Randale am Grenzzaun und Terroranschläge

Im Schatten der anhaltenden Gewalt bestiegen am Sonntag Hunderte Juden zum zweiten Rosh HaShana-Feiertag den Tempelberg. Der Besuch zog scharfe Kritik und Hetze gegen Israel aus der gesamten arabischen Welt nach sich. Parallel randalierten Hunderte Palästinenser zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage an der Grenze zum Gazastreifen. Die Randalierer verbrannten Autoreifen und zündeten Sprengsätze im Bereiche des Grenzzauns. Das israelische Militär zerstreute die Demonstranten und griff in einigen Fällen zu scharfer Munition. Das Gesundheitsministerium in Gaza berichtete später von fünf verletzten Palästinensern.

Die Polizei hat am Montagmorgen bekanntgegeben, eine Messerattacke auf israelische Sicherheitskräfte am Kontrollpunkt Mazmoriya in der Nähe von Jerusalem vereitelt zu haben. Die Vorfälle ereigneten sich im Schatten höchster Alarmbereitschaft aller Sicherheitskräfte über die Feiertage und anhaltenden Kriegsdrohungen der verschiedenen Terrorfraktionen in Gaza.

Hetze aus Gaza

Saleh al-Arouri, der stellvertretender Leiter des Politbüros der Hamas, und Jamil Mazhar, stellvertretender Generalsekretär der Volksfront zur Befreiung Palästinas, trafen am Samstag zu Gesprächen in Beirut ein. Bei ihrem Besuch riefen die Vertreter der Terrorfraktionen dazu auf, den Widerstand gegen Israel zu verschärfen. Die beiden forderten von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas, “zur Intifada zurückzukehren”.

Stimmen, die eine Gewalteskalation fordern, werden nicht erst jetzt laut. Bereits vor einigen Wochen drohte al-Arouri mit einem “totalen Krieg” gegen Israel. Der stellvertretende Politbüroleiter prahlte, die israelische Besatzungsregierung “mit einer durchschlagenden Niederlage zum Rückzug aus dem gesamten Westjordanland zu zwingen”. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu erklärte, er werde von der Hamas und dem Iran einen “hohen Preis” für ihre Terroranschläge fordern.
Die Sicherheitslage bleibt auch für die kommenden Feier– und Fastentage angespannt.

Titelbild: Der Terror reißt nicht ab: Polizei-und Sicherheitskräfte sichern den Jerusalemer Kontrollpunkt Mazmuria nach einer missglückten Messerattacke. Foto: Yonatan Sindel/Flash90

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