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Hamas warnt Israel vor Angriffen auf Gaza

GAZA / JERUSALEM, 06.03.19 (FJ) – Ismail Haniyya, der politische Anführer der im Gazastreifen regierenden Terrororganisation Hamas, warnte den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu vor „Abenteuern“ jeglicher Art im Gazastreifen. Haniyya versicherte Israel, dass sie für jedes Manöver teuer zu stehen kommen würden. Er zeigte jedoch wenig Interesse unter welcher Leitung Israel sich nach den Wahlen zukünftig befinden wird. „Es ist uns egal, wer in der Besatzung herrschen wird“, sagte Haniyya und fügte hinzu: „Die Widerstandsbewegung ist wachsam“. Der israelische Premierminister versucht eine Eskalation in der Region aufgrund der unvorhersehbaren Wahlergebnisse am 9. April zu vermeiden.

Hamas: „Israel hat unser Abkommen gebrochen“

Die Äußerungen Haniyyas folgten einer drastischen Zunahme der Gewalt an der Grenze zum Gazastreifen. Neben den gewaltsamen Protesten, machten auch die sogenannten „Feuerballons“ wieder Schlagzeilen. Kürzlich explodierte einer der Ballons zwischen zwei Gebäuden in der Eshkol-Region. Daraufhin feuerte die israelische Luftwaffe auf zwei militärische Stützpunkte der Terrorgruppe im Süden der Küsten-Enklave. Haniyya rechtfertigte die Angriffe der Hamas mit der Beschuldigung, Israel hätte das Abkommen gebrochen, humanitäre Hilfe aus Katar in den Gazastreifen einliefern zu lassen.

Hamas gerät aufgrund der humanitären Lage zunehmend unter Druck

Bereits in der Vergangenheit provozierte die Hamas Israel oftmals, um von den internen Problemen der Küstenregion abzulenken. Die Terrororganisation lebt in der ständigen Angst eines Aufstandes der Bevölkerung. Aufgrund der verheerenden humanitären Lage genießt die Gruppierung viel weniger Beliebtheit als sie den Medien Glauben machen will. Obwohl Gaza nicht ausreichend für einen Krieg mit Israel ausgerüstet ist, wird die fortschreitende Verschlechterung der zivilen Infrastruktur weiterhin Druck auf die Hamas ausüben, was zu einem erneuten gewaltsamen Konflikt führen könnte.

Netanjahu gerät aufgrund der Situation in Gaza und durch den neuen Ansatz seines Rivalen Benny Gantz zunehmend unter Druck. Gantz, der sich mit einem Schlag zum wichtigsten Konkurrenten Netanjahus etablierte, sagte, dass er eine Trennung israelischer und palästinensischer Politik befürworte. Die Kommentare wurde vom Präsidenten der palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, begrüßt. Die Hamas ging jedoch nicht weiter auf Gantzs Kommentare ein, da sie Israel nicht anerkennt und sich deren Zerstörung offen auf die Fahnen geschrieben hat.

Foto: Der Hamas-Chef Ismail Haniyya bei einem militärischen Vorbereitungscamp für junge Palästinenser. Quelle: Abed Rahim Khatib/Flash 90

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