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Immer mehr arabische Christen dienen in der IDF

JERUSALEM / NAZARETH, 24.03.19 (FJ)- Israel erinnert sich 75 Jahre nach dem Tod des britischen Offiziers Orde Charles Wingate, an den Beitrag des christlichen Militärmanns zur Gründung der israelischen Streitkräfte. Wingate wird in Israel als Held gefeiert und viele Straßen, sowie Institutionen im Land sind nach ihm benannt worden. Als Sohn britischer Missionare bezeichnete Wingate seinen Zionismus, sowie die Unterstützung der israelischen Armee, als religiös motiviert. Heute, viele Jahrzehnte später, sieht die IDF einen Anstieg in der Zahl arabischsprachiger Christen, die sich zu drei Jahren Militärdienst verpflichten. Die Armee stellt unter anderem eine Eintrittskarte in die israelische Gesellschaft dar und immer mehr junge Männer sehen darin eine Chance der Integration.

Ein christlicher Araber wird erstmalig Oberstleutnant

Vergangenen Monat wurde Major S., ein christlicher Araber aus Nazareth-Illit, zum Oberstleutnant ernannt. Dies ist der höchste Rang, der bislang von einem christlichen Soldaten in der IDF erworben wurde. Sein Weg ist beispielhaft für den vieler anderer Freiwilliger aus seiner Gemeinschaft und er ermutigt junge Christen aus Nazareth sich der IDF anzuschließen, um die Sicherheitslage in Israel zu wahren. Für die Zukunft wünscht sich Major S. für die christliche Minderheit im Land, „dass sie sich dem Land und dem Staat verbunden fühlen. Sie sollen die Flagge Israels und die Flagge der Aramäer wehen lassen. Gehört dem Staat an: als Gemeinschaft; als Kollektiv, das Teil der israelischen Gesellschaft ist.“ Gabriel Nadaf, ein griechisch-orthodoxer Priester, der ebenfalls aus Nazareth-Illit stammt, gründete eine Initiative, welche junge christliche Araber für den Militärdienst rekrutiert. Sowohl Premierminister Benjamin Netanjahu als auch Verteidigungsminister Avigdor Liberman begrüßten die Initiative und lobten Nadafs Bemühungen. In letzter Zeit wurde Nadaf zunehmend von hochrangigen palästinensischen Ministern für sein Engagement kritisiert und trat aufgrund ernstzunehmender Bedrohungen von seiner Stellung zurück.

Nur 1% israelischer Araber melden sich zum Militärdienst

Israelische Araber machen in etwa 20% der Gesamtbevölkerung aus, doch nur etwa 1% melden sich zum Wehrdienst. IDF-Soldaten muslimischen Hintergrunds sind, aufgrund der innenpolitischen Lage, noch immer eine Seltenheit. Ein muslimischer Soldat muss sein Engagement in der IDF meist geheim halten. Minderheiten, deren junge Männer sich der IDF anschließen, erhalten Vorzug bei ihren Forderungen nach Regierungsgeldern. Deshalb melden sich rund 80% der drusischen Männer im wehrpflichtigen Alter zum Dienst. Auch die Zahl der Beduinen, die für die IDF rekrutiert werden, ist in den letzten Jahren gestiegen.

Foto: Israelische Soldaten in der Nähe von Safit am 17. März 2019. Quelle: Flash90

 

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