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Palästinenser suchen internationale Partner für Opposition gegen Trumps „Deal des Jahrhunderts”

RAMALLAH, 30.04.19 (DK) – Die palästinensische Autonomiebehörde wird in Kürze Delegationen in mehrere Länder entsenden, um Partner für eine Opposition gegen den bevorstehenden Friedensplan der Trump-Administration zu gewinnen. Der 83-jährige Präsident der PA, Mahmoud Abbas, sagte, er habe Zweifel, dass die arabische Welt den Palästinensern bei der Bewältigung ihrer enormen Finanzkrise helfen wird. Nach dieser Enttäuschung wendete sich Abbas an die europäischen Ländern und erstaunlicherweise auch an seinen politischen Gegner, die Hamas.

Abbas: „Europa beginnt langsam Verständnis zu zeigen

Präsident Abbas behauptete am Montag bei einem Treffen des PA-Kabinetts, dass Europa den Zionismus und Israel geschaffen habe. Dies wurde bei einem Treffen des PA-Kabinetts in Ramallah geäußert, welches sich vorrangig auf die problematische Finanzlage konzentrierte. „Die Europäer – ich möchte nicht sagen, dass es alle sind – beginnen langsam, Verständnis zu zeigen“, sagte er. „Natürlich ist nicht alles zu unseren Gunsten, aber eine solche Position in Europa ist eine gute Sache.“ Er fügte hinzu, dass den Europäern bewusst sei, dass sie Israel erfunden hätten.

„Wir werden eine internationale Kampagne starten, um Trumps Deal des Jahrhunderts zu vereiteln“, berichtete ein hochrangiger PLO-Vertreter in Ramallah der Jerusalem Post. Auch der kürzlich gewählte palästinensische Premierminister Mohammed Shtayyeh, griff erneut den noch unveröffentlichten Plan Washingtons an. Er behauptete, dieser ziele darauf ab, die Palästinenser zu erpressen. Ein Resultat dieser Erpressung sei ein Finanzkrieg, welcher gegen die Palästinenser geführt werde. „Diejenigen, die glauben, dass die Palästinenser erpresst werden könnten, irren sich“, sagte Shtayyeh während eines Besuchs in Nablus. „Wir sagen Nein und 1.000 Mal Nein zu jeder Initiative, welche die Mindestanforderungen des palästinensischen Volkes nicht erfüllt.“

Fatha versucht Hamas für vereinte nationale Front zu gewinnen

In der Zwischenzeit drängte der amtierende Fatah-Beamte Jibril Rajoub die Hamas am Sonntag, sich ebenfalls an den Bemühungen zu beteiligen, Partner im politischen Kampf gegen Trumps „Deal des Jahrhunderts“ zu gewinnen. Die Hamas, erwiderte, dass „praktische Schritte und keine emotionale Rhetorik vonnöten sind, um eine nationale Front zu bilden. Um unsere nationale Identität zu stärken, braucht es ein Projekt, das auf der Errichtung eines unabhängigen palästinensischen Staates – mit Jerusalem als Hauptstadt – an den Grenzen von 1967 und der Rückkehr palästinensischer Flüchtlinge basiert.“ Rajoub sagte, die palästinensische Einheit sei notwendig, um Trumps Plan zu konfrontieren, der „unsere nationalen Ziele eliminieren will“.

Foto: Palästinenser in Nablus sehen sich eine UN-Sitzung gemeinsam auf einer großen Leinwand an. Quelle: Nasser Ishtayeh/Flash90

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