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Israel benennt Siedlung in den Golanhöhen nach Trump

KELA ALON, 16.06.19 (DK) – Israel hat eine Siedlung in den Golanhöhen nach dem US-Präsidenten Donald Trump benannt, nachdem dieser die Region vor zwei Monaten formell zu israelischem Staatsgebiet erklärte. Das Kabinett von Benjamin Netanjahu versammelte sich zu einer Sitzung auf dem Hochplateau, um die Unterstützung Trumps zu würdigen. Die Siedlung soll „Ramat  Trump“ heißen  ins Deutsche übersetzt: Trump-Höhen. Der israelische Premierminister sprach von einem „historischen Tag“ und kündigte an, dass man die Golanhöhen weiter ausbauen werde, für die jüdischen und die nichtjüdischen Bewohner.

US-Botschafter Friedman: Außergewöhnliche Geste“

Der US-Botschafter David Friedman bedankte sich bei den  Anwesenden für die außergewöhnliche Geste und merkte an, dass am Freitag Trumps Geburtstag gewesen sei. „Ich kann mir kein passenderes und schöneres Geburtstagsgeschenk vorstellen“, so Friedman. In seiner Ansprache betonte er, wie wichtig die Anerkennung der Souveränität Israels über die Golanhöhen für die nationale Sicherheit sei. „Es ist unbestreitbar und über jede vernünftige Debatte erhaben“, erklärte der amerikanische Diplomat.

Bewohner sind begeistert

Die Siedlung, welche bislang den Namen „Bruchim“ trug, wurde im Jahr 1991 gegründet und wird momentan von nur zehn Menschen bewohnt. Die Umbenennung und damit verbundene Medienaufmerksamkeit soll neue Bewohner anlocken. Es liegt bereits ein Planentwurf für den Bau von 110 neuen Häusern vor. Rosa Zhernakov, die seit ihrer Gründung in der Siedlung ansässig ist, berichtete von der allgemeinen Zustimmung im Dorf. Sie hoffe, dass die Wiederbelebung der Siedlung „mehr Sicherheit“ bedeuten werde.

Zvi Hauser, ein Oppositionspolitiker, der früher unter Netanjahus Regierung als Kabinettssekretär diente, bezeichnete die Zeremonie am Sonntag als einen billigen PR-Stunt. „Es gibt keine Finanzierung, keine Planung, keinen Standort und keine wirklich verbindliche Entscheidung“, sagte er. Berichten der israelischen Medien zufolge, kann die Siedlung formell nicht umbenannt werden, da das Kabinett Netanjahus seit dem Scheitern einer Koalitionsbildung nur vorläufig im Amt ist.

Die Golanhöhen sind ein strategisch wichtiges Felsplateau oberhalb des Sees Genezareth, welches 1967 von Israel erobert und im Jahr 1981 vollständig annektiert wurde. Das höchste UN-Gremium erkannte die Annektion jedoch nicht an und das Gebiet gilt international als ein von Israel besetztes Territorium Syriens.

Foto: Benjamin Netanjahu und David Friedman bei der feierlichen Zeremonie der Umbenennung einer Siedlung zu Ramat Trump. Quelle: David Cohen/Flash90

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