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Gegen das Vergessen: Jugendliche Hacker treffen sich mit Holocaust-Überlebenden

LOS ANGELES, 11.07.19 (DK) – Jugendliche Hacker aus Israel und Amerika haben sich zu einer fünftägigen Konferenz in Los Angeles zusammengefunden, um gemeinsam neue technische Wege gegen das Vergessen der NS-Gräueltaten zu finden. Die jungen Menschen trafen sich mit Holocaust-Überlebenden, um deren Geschichten zu hören und aufzuzeichnen. Das erklärte Ziel ist es, Programme zu entwickeln, welche der Öffentlichkeit die Zeitzeugnisse möglichst vieler Überlebender zugänglich machen sollen.  Dieses Treffen ist das erste seiner Art, da es sich dem Thema Holocaust-Gedenken zum ersten Mal mit einem Schwerpunkt auf Softwareentwicklung nähert. 

Projekt soll wachsendem Antisemitismus entgegen wirken

„Angesichts des wachsenden Antisemitismus ist es entscheidend, dass wir die eindringlichen Erinnerungen an den Holocaust wach halten, um sicherzustellen, dass das, was unser Volk durchgemacht hat, nie vergessen wird“, sagte die israelische Historikerin Dina Porat aus der Universität in Tel-Aviv. Gerade in Europa hat der Antisemitismus in den vergangenen Jahren wieder einen starken Aufschwung erlebt. Um diesem gesellschaftlichen Trend mit technischen Mitteln entgegenzuwirken, trugen die jungen Hacker ihre Ideen zusammen. 

Gruppe entwickelt App um Kontakt mit Zeitzeugen aufzunehmen

Die Jugendlichen teilten sich zu Beginn der Konferenz in mehrere Gruppen auf, die jeweils verschiedene Vorschläge ausarbeiteten. Führungskräfte aus ganz Amerika stellten den Teenagern ihre Fachkenntnisse und ihre Erfahrung zur Verfügung. Eines der Teams entwickelte in dieser kurzen Zeit eine App, in welcher Benutzer sich nicht nur über die Geschichte eines Holocaust-Überlebenden informieren können, sondern die es zu dem ermöglicht persönlich Kontakt mit dem Zeitzeugen aufzunehmen. 

Im November vergangenen Jahres veröffentlichte der US-amerikanische Fernsehsender CNN eine Umfrage, in der festgestellt wurde, dass einer von zwanzig befragten Europäern nichts oder nur wenig über den Holocaust weiß, insbesondere unter denjenigen zwischen 18 und 34 Jahren. Befragt wurden sieben Länder, darunter Österreich, Deutschland, Großbritannien und Polen. Europas Justizkommissarin Jourova hat vor wenigen Monaten darauf hingewiesen, dass man wachsam sein müsse, um „eine Zukunft für das jüdische Volk auf diesem Kontinent sicherzustellen – um des jüdischen Volkes und um Europas willen.“

Foto: Holocaust-Überlebender zeigt seine auf den Arm tätowierte Nummer im Jahr 2013. Quelle:  Frankie Fouganthin , Wikipedia

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