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Auf dem Weg zur Arbeit: Elektriker entdeckt 4.500 Jahre alte Grabbeigaben

ARABA, 13.09.2019 (IH) – Auf Überreste einer bislang unbekannten kanaanitischen Siedlung ist in Nordisrael ein neugieriger Elektriker gestoßen. Zu seinem Fund gehört eine 4.500 Jahre alte Kupferdolchklinge und eine Sammlung intakter Keramikgefäße.

Ahmad Nassar Yassin aus dem Dorf Araba war mit dem Auto zu einem Kunden unterwegs, als er auf einen Felsbrocken aufmerksam wurde: „Ich entdeckte etwas Ungewöhnliches auf dem Bergrücken am Feldweg und hielt an, um es mir anzusehen. Als ich den Felsbrocken berührte, zerbröckelte er und vor meinen Augen erschienen altertümlich aussehende Behälter“, sagte Yassin der Online-Zeitung „Times of Israel“. Der Elektriker nahm die Gegenstände mit nach Hause und meldete seine Funde sofort der israelischen Altertumsbehörde.

Laut Nir Distelfeld, Mitarbeiter der Altertumsbehörde, stammen die Gegenstände aus der Bronzezeit und sind rund 4.500 Jahre alt. Bei den gefundenen Lager- und Gießbehältern und der Dolchklinge soll es sich um typische Grabbeigaben aus dieser Zeit handeln. Sie wurden vermutlich zusammen mit Lebensmitteln in die Grabhöhle gelegt, um Verstorbene auf ihrem Weg ins Jenseits zu begleiten.

Ehrlicher Finder ausgezeichnet

Yassin wurde ein Zertifikat über gute Staatsbürgerschaft verliehen. „Die von Ahmed zufällig entdeckte Grabhöhle hat uns eine bisher unbekannte Zeit für die Erforschung dieses Gebietes offenbart. Und in seiner gewissenhaften Entscheidung die Funde zu melden, hat er zum archäologischen Puzzle des Landes Israel beigetragen“, erklärte Distelfeld.

Gegenüber den Medien sagte Yassin, er habe sofort erkannt, dass es sich um historische Gegenstände handele: „Ich habe sie an die Leute weitergegeben, die sie richtig behandeln konnten. Ich hoffe, dass die Menschen eines Tages verstehen werden, dass alles, was entdeckt wird und alles, was wir aus historischen Artefakten lernen werden, allen Völkern und allen Hintergründen dienen wird“.

Die Artefakte wurden vermutlich von einem Bulldozer ausgegraben, der zuvor eine alte Grabhöhle geöffnet hatte. Die israelische Altertumsbehörde will nun aufgrund der Funde eine neue Untersuchung des Gebietes durchführen und mit mehr Inspektoren dafür sorgen, dass Straßenarbeiten in der Gegend überwacht werden.

Foto: Ahmed Nassar Yassin mit 4.500 Jahre alten Artefakten, die er in einer Grabhöhle bei Araba im Norden Israels fand. Quelle: Nir Distelfeld / Israelische Altertumsbehörde.

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