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Sieben Tage im Freien: Das jüdische Laubhüttenfest beginnt

JERUSALEM, 13.10.2019 (DK) – In Israel wurden am Sonntagmorgen die letzten Laubhütten fertig gezimmert, denn mit der Abenddämmerung bricht Sukkot, das siebentägige Laubhüttenfest an. Nicht nur vor den Wohnhäusern und auf den Balkonen stehen kleine, mit Baumästen und Palmwedeln überdachte Verschläge, sondern auch vor Cafés und Restaurants wurden bunt geschmückte Vorrichtungen geschaffen. Nach dem jüdischen Neujahrsfest und dem Versöhnungstag ist die Feiertagssaison in Israel noch lange nicht vorüber. Auf Sukkot folgt zum Ende noch Simchat Tora, das Fest zur Freude am jüdischen Gesetz. Danach wird das Leben in Israel wieder seinen gewohnten Lauf nehmen. 

Juden besuchen sich gegenseitig in ihren Laubhütten

Wie viel Zeit religiöse Juden in den provisorischen Unterkünften verbringen, hängt davon ab, in welcher Region die Familie vor der Gründung des Staates Israel lebte. Die aus Europa stammenden Juden nahmen meist nur die Mahlzeiten in ihren Laubhütten ein, während die in wärmeren Regionen lebenden Gläubigen auch dort schliefen. Die Tradition wurde entsprechend an ihre Nachfahren weitergegeben. Unabhängig davon wird die Gastfreundschaft, auf hebräisch “Ushpizin” genannt, in diesen Tagen sehr hoch gehalten. An den Wochentagen besuchen sich die Israelis gegenseitig in ihren oftmals sehr reich geschmückten Sukkas. 

Fest erfreut sich bei Kindern besonderer Beliebtheit

Das Leben in der Laubhütte soll die Juden nicht nur an den Auszug aus Ägypten erinnern, sondern dient auch dazu, durch den entbehrten Komfort, das Heim richtig schätzen zu lernen. Der freiwillige Verzicht soll die Gläubigen Dankbarkeit lehren und die Vergänglichkeit des Materiellen ins Bewusstsein rufen. Die einfacheren Verhältnisse in der Laubhütte fördern die Gemeinschaft in der Familie und mit Freunden. Die Kinder lieben dieses Fest aufgrund der häufigen Treffen besonders. Säkulare Juden nutzen die schulfreien Tage oftmals um mit der Familie einen Kurzurlaub zu verbringen.

Am Tag nach Sukkot wird in den orthodoxen und konservativen Gemeinden das Fest zur Freude am jüdischen Gesetz zelebriert. Zu diesem Anlass werden die Torarollen durch die Synagoge getragen und es wird gesungen, sowie getanzt. Die Kinder werden an diesem Tag mit Früchten und Süßigkeiten beschenkt. 

Bild: Ein ultraorthodoxer Jude baut eine Laubhütte am 10. Oktober 2019. Quelle: Yonatan Sindel/Flash90

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