Gaza-Terroristen weiten Raketenangriffe aus
von Tommy Mueller
JERUSALEM, 13.11.2019 – Die Kämpfer des Islamischen Dschihad haben ihre Drohung wahr gemacht und Israel erneut massiv mit Raketen beschossen. Nach einer relativ ruhigen Nacht heulten in der Morgendämmerung des Mittwoch die Luftalarmsirenen in den Städten und Gemeinden im Süden des Landes im Minutentakt. Aber auch das Zentrum des jüdischen Staates war betroffen: Es gab Raketenalarm in Beth Schemesh sowie in Latrun. Der Ort, bekannt für sein christliches Kloster, liegt an der Autobahn zwischen Tel Aviv und Jerusalem. Anwohner berichteten, sie hätten Explosionen gehört – vermutlich hat das Abwehrsystem „Eiserne Kuppel“ anfliegende Raketen zerstört. Über Verletzte und Schäden wurde zunächst nichts bekannt.
Am Dienstag 200 Raketen
Das israelische Militär hatte in der Nacht zum Dienstag den hochrangigen Kommandeur des Palästinensischen Islamischen Dschihad, Baha Abu al-Ata, gezielt getötet. Die Extremistengruppe antwortete mit dem Beschuss der israelischen Zivilbevölkerung. Allein am Dienstag flogen 200 Raketen. Bei Vergeltungsschlägen der israelischen Luftwaffe starben im Gazastreifen mindestens sieben Menschen, die meisten von ihnen Dschihadisten.
Ein Vertreter des Islamischen Dschihads kündigte weitere Vergeltungsmaßnahmen für den Tod al-Atas an: die „wahre Antwort“ stehe noch bevor. Währenddessen bemühen sich ägyptische Vermittler mit Unterstützung der Vereinten Nationen und der Europäischen Union um einen Waffenstillstand.
Schulen bleiben geschlossen
Im Süden Israels bleiben heute die Schulen und viele Geschäfte geschlossen. Im Gazastreifen ordnete das von der Hamas-Terrororganisation geführte Erziehungsministerium ebenfalls eine vorläufige Schließung der Schulen an. Am Ben Gurion-Flughafen läuft der Betrieb bislang ohne Einschränkungen. Die Krankenhäuser in Israel sind auf die Behandlung einer großen Anzahl von Verletzten vorbereitet.
Titelfoto oben: Raketen fliegen vom Gazastreifen aus in Richtung Israel. Bild: Abed Rahim Khatib/Flash90