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PISA-Studie: Israelische Schüler schneiden schlecht ab

JERUSALEM, 04.12.2019 (DK) – Nach Angaben der kürzlich veröffentlichten PISA-Studie liegen die Leistungen israelischer Schüler deutlich unter dem Durchschnitt der Industrieländer. Die Resultate sorgten vor allem deswegen für Aufregung, da sie eine große Kluft zwischen den Leistungen hebräisch- und arabischsprachiger Schüler aufzeigten. Die PISA-Studie, welche alle drei Jahre von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) durchgeführt wird, bewertet 79 Bildungssysteme weltweit. Ziel ist es, das Wissen von 15-Jährigen in den Bereichen Lesekompetenz, Mathematik und den Naturwissenschaften zu vergleichen. 

Kluft zwischen hebräisch- und arabischsprachigen Schülern vergrößert sich

Israels Abstand zur Spitzengruppe, dessen Plätze meist von Finnland, Hongkong und Estland eingenommen werden, wächst immer weiter. Die aktuelle Studie bezieht sich auf Testergebnisse aus dem Jahr 2018. Israelische Schüler erzielten im Bereich Lesekompetenz beispielsweise einen Wert von 470 Punkten, der unter dem Durchschnitt der OECD-Länder von 487 Punkten lag. Während die hebräischsprachigen Jugendlichen ihren überdurchschnittlichen Wert von 506 Punkten beibehielten, fielen die Leistungen der arabischsprachigen Schüler auf 362 Punkte zurück. Dies sind insgesamt 29 Punkte weniger, als im Jahr 2015 erbracht wurden.

Bildungsminister beauftragt Komitee israelisch-arabischen Lehrplan umzugestalten

Aufgrund der enttäuschenden Ergebnisse, versprach Bildungsminister Rafi Peretz, ein Komitee zu gründen, um dem starken Rückgang der Leistungen arabisch-israelischer Schüler entgegenzuwirken. Das Team wird mit der Umgestaltung des arabischsprachigen Lehrplans beauftragt, wobei vor allem die Schulen der Beduinen ins Blickfeld gerückt werden sollen. „Als ich mein Amt antrat, erklärte ich bereits, dass die größte Herausforderung des Staates Israel ist, die Bildungs-Kluft zu verringern“, so Peretz. „Die Tatsache, dass sich der Unterschied zwischen Schülern aus guten und weniger guten sozialen Verhältnissen vergrößert hat, ist inakzeptabel. Eine demokratische und lebendige Gesellschaft muss jedem Jungen und Mädchen die gleichen Chancen bieten”.

Benny Gantz, Kandidat für das Amt des Premierministers, zeigte sich besorgt über die Ergebnisse der Studie. In einer öffentlichen Mitteilung erklärte er: „Als Premierminister habe ich die Absicht, mich mit dem Bildungsminister und dem Generaldirektor des israelischen Bildungsministeriums ebenso häufig wie mit dem Verteidigungsminister und dem Generaldirektor des Verteidigungsministeriums zu treffen“. Er fügte hinzu: „Die Ergebnisse der PISA-Umfrage, welche auf einen Rückschritt hindeuten – und schlimmer noch, auf eine Vergrößerung der Bildungs-Kluft – fordern von uns allen, eine Pause einzulegen, den Kurs zu ändern und ein landesweites Programm auszuarbeiten, um gleiche Bildungschancen für alle zu gewährleisten.“

Bild: Schüler absolvieren ihr Bagrut (israelisches Abitur) im Mai 2019. Quelle: Noam Revkin Fenton/Flash90

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