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Angespannte Lage in Israel nach US-Angriff auf Hisbollah-Stützpunkte

JERUSALEM, 30.12.2019 (TPS/DK) – Zwei ehemalige IDF-Generäle haben die israelische Öffentlichkeit gewarnt, dass die Hisbollah den jüdischen Staat aufgrund einer US-Attacke auf ihre Militärstützpunkte in naher Zukunft angreifen könnte. Die Vereinigten Staaten haben am Montag Hauptquartiere der Miliz im Irak und in Syrien bombardiert. Der Schlag scheint jedoch dem Iran gegolten zu haben, welcher nach Auffassung Amerikas und Israels hinter den Aktivitäten der Terrororganisation steht. Nun könnte Teheran mit einem Gegenschlag reagieren und den engsten US-Verbündeten im Nahen Osten, Israel, ins Visier nehmen. 

Toter US-Bürger bei Hisbollah-Angriff auf amerikanische Militärbasis

Der Pentagon-Sprecher Jonathan Hoffmann teilte mit, dass insgesamt fünf Ziele der sogenannten Hisbollah-Brigaden angegriffen worden seien. Unter diesen befanden sich Waffenlager, sowie Kommandozentren. Dabei kamen mehrere Menschen ums Leben und Dutzende wurden verletzt. Der Luftangriff erfolgte auf die anhaltenden Attacken auf US-Militärstützpunkte vonseiten der Hisbollah. Zuletzt hatte die Terrororganisation am Freitag Raketen auf eine Militärbasis nahe Kirkuk gefeuert. Ein US-Bürger wurde getötet und vier weitere wurden verletzt. 

Ehemaliger General: IDF muss sich auf Eskalation vorbereiten

Amos Yadlin, ein ehemaliger General der israelischen Luftwaffe (IAF) sagte, dass die IDF sich auf eine Eskalation vorbereiten müsse. Der getötete US-Zivilist nahe Kirkuk sei das erste Opfer des bislang nicht offen ausgetragenen Konflikts zwischen Teheran und Washington, bemerkte der 68-Jährige. Aus US-Sicht war am Freitag eine rote Linie überschritten worden. „Der Angriff auf eine irakische Einrichtung bedrohte amerikanische Kräfte. Dies geschieht seit Wochen immer wieder“, sagte US-Außenminister Mike Pompeo und unterstrich, dass Amerika dies nicht tatenlos hinnehmen wird.

Obwohl die Amerikaner die Miliz offensichtlich lediglich abschrecken wollten, warnte Yadlin, dass hinter jedem Versuch dieser Art die Gefahr einer verheerenden Eskalation lauere. Im Bezug auf die israelische Politik erklärte der ehemalige General, die Regierung dürfe sich keine Illusionen darüber machen, dass „die Amerikaner eine wichtige Grenze überschritten haben“ und von jetzt an kühner gegen die Iraner vorgehen würden.

Brigadegeneral Yossi Kupervser, ehemaliger Leiter der IDF Geheimdienstabteilung, sagte am Montag gegenüber dem Armee-Radio, dass die „iranischen Versuche, einen Preis von den Amerikanern zu fordern, zugenommen haben.“ Nachdem die Hisbollah über Präzisionsraketen verfügt, könnte sie Israel einen heftigen Schlag versetzen. Dies sollte, laut Kupervser, den jüdischen Staat „mehr als alles andere beunruhigen.“

Bild: IDF-Soldaten an der libanesischen Grenze im September 2019. Quelle: Basel Awidat/Flash90

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