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Israel greift mutmaßlich Militärstützpunkt in Syrien an

DAMASKUS, 01.04.2020 (DK) – Die syrischen Staatsmedien berichteten am Dienstagabend, dass Israel einen Militärstützpunkt nahe der Stadt Homs bombardiert habe. Insgesamt acht Luftangriffe seien auf den Militärflugplatz Asch-Schaʿirat geflogen worden. Auf dem Gelände sollen unter anderem Vertreter der Hisbollah und der iranischen Revolutionsgarde stationiert worden sein. Zudem wird dort laut Berichten derzeit ein chemisches Waffenprogramm entwickelt. Das israelische Militär (IDF) veröffentlichte keine Stellungnahme zu den Vorwürfen.

Israel will Einfluss des Iran in der Region schwächen

Die Luftwaffe hat im vergangenen Jahr mehrfach Ziele in Syrien angegriffen. Oftmals wurden dabei Waffenlager oder Militäranlagen der Hisbollah ins Visier genommen. Die Terrororganisation aus dem Libanon gilt als der verlängerte Arm Teherans in der Region. Israels Regierung will nun verhindern, dass der Iran seine militärische Macht in den Nachbarstaaten Syrien und Libanon weiter ausbaut. Die iranische Revolutionsgarde hat im Bürgerkrieg die Truppen des syrischen Machthabers Bashar al-Assads unterstützt.

Das Mullah-Regime hat sich die Vernichtung des jüdischen Staates seit vielen Jahren auf die Fahnen geschrieben. Nicht nur Israel, sondern auch die Sunni-Staaten im Nahen Osten fürchten die imperialistischen Ambitionen des Iran. Dieser versucht derzeit einen der weltweit schlimmsten Ausbrüche von COVID-19 einzudämmen. Manche Experten äußern jedoch Bedenken, dass das Regime die Krise als Deckung nutzen könnte, um sein Atomprogramm voranzutreiben. „Das iranische Regime versucht, [die Coronakrise] in eine Chance zu verwandeln, indem es Druck auf die Amerikaner ausübt und gleichzeitig die Solidarität der [internationalen Gemeinschaft] gewinnt – alles mit dem Ziel, Sanktionen zu lockern”, so Yossi Kuperwasser, leitender Projektmanager der JCPA, eines Forschungsinstituts für diplomatische Angelegenheiten.

Armeechef und zwei hochrangige Generäle unter Quarantäne gestellt

Auch das israelische Militär bleibt von der Coronakrise nicht unberührt. Der Armeechef Aviv Kohavi und zwei hochrangige Generäle wurden am Dienstag für zwei Wochen unter häusliche Quarantöne gestellt. Kohavi wird in Kürze auf den Erreger getestet werden und zwischenzeitlich alleine von seinem Büro aus arbeiten. Am Montag mussten außerdem 2,879 weitere IDF- Soldaten aufgrund der Ansteckungsgefahr isoliert werden.

Bild: Kampfjet bei einer Militär-Zeremonie in Hazerim. Quelle: Kobi Richter/TPS

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