Israel fliegt Luftangriff auf iranisch kontrollierte Ziele in Syrien
QUNEITRA, 01.05.2020 (DK) – Die israelische Luftwaffe hat Angriffe auf iranisch kontrollierte Stützpunkte in Syrien geflogen. Dies berichtete Syriens staatliche Nachrichtenagentur SANA am frühen Freitagmorgen. Laut Berichten sollen die Attacken in der Nähe von Quneitra in den Golanhöhen stattgefunden haben. Es wurden materielle Schäden, jedoch keine Toten gemeldet. Israel greift regelmäßig Ziele in Syrien an. Das Land will so den militärischen Einfluss seines Erzfeindes Iran unweit der Grenze eindämmen.
Zweiter Angriff innerhalb einer Woche
Bereits am Montag meldete Syrien einen israelischen Angriff auf einen Militärstützpunkt nahe Damaskus. Verteidigungsminister Naftali Bennett bestätigte indirekt, dass die IDF für den Angriff verantwortlich sei. „Wir werden nicht zulassen, dass strategische Bedrohungen unweit unserer Grenze wachsen, ohne Maßnahmen zu ergreifen“, sagte er. „Wir werden den Kampf im Territorium des Feindes fortsetzen“.
Nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, seien bei dem Angriff am Montag mindestens vier Kämpfer pro-iranischer Milizen ums Leben gekommen. Die libanesische Hisbollah gilt als die gefährlichste unter ihnen. Inzwischen verfügt die Terrororganisation über ein großes Arsenal an präzesionsgelenkter Munition. Teheran nutzt seine Stützpunkte in Syrien, um Waffen und Infrastruktur an seinen Terror-Verbündeten im Libanon zu liefern. Dieser wiederum bereitet sich auf einen Krieg mit Israel vor.
Beziehungen zwischen dem Iran und den USA bleiben angespannt
Offenbar hat der Iran es sich zum Ziel gesetzt, in den syrischen Golanhöhen eine weitere Front gegen den jüdischen Staat aufzubauen. Der Drahtzieher dieser Bemühungen, Qassem Soleimani, wurde jedoch von den USA im Januar getötet. Nicht nur Israel, sondern auch die Sunni-Staaten und die USA fürchten die imperialistischen Ambitionen des Iran. Anfang vergangenen Monats hatte Teheran die US-Marine mit riskanten Manövern provoziert. Trotz der aktuellen Corona-Krise bleiben die Beziehungen zwischen dem Mullah-Regime und den Vereinigten Staaten also weiter angespannt. Experten äußern außerdem Bedenken, dass das Regime die Krise als Deckung nutzen könnte, um sein Atomprogramm voranzutreiben.
Bild: Flugschau nahe Hatzerim in Südisrael. Quelle: Yissachar Ruas/TPS