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Hisbollah droht Israel mit Gegenschlag nach Angriff in Syrien

DAMASKUS, 22.07.2020 (DK) – Bei einem mutmaßlichen Angriff der israelischen Luftwaffe auf einen Militärstützpunkt nahe Damaskus sind fünf ausländische Kämpfer getötet worden. Unter ihnen befand sich ein Mitglied der libanesischen Terrormiliz Hisbollah. Auf den sozialen Medien drohte die Organisation Israel daraufhin mit Gegenangriffen. In der Vergangenheit hat die Hisbollah nach bestätigten Todesfällen ihrer Mitglieder Stellungen entlang der israelisch-libanesischen Grenze attackiert. Zuletzt hatte ein solcher Schlagabtausch im August vergangenen Jahres stattgefunden. 

Israel zerstört Stützpunkt pro-iranischer Milizen

Nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden insgesamt sechs Raketen auf auf Stützpunkte der syrischen Armee und pro-iranischer Milizen abgefeuert. Zudem soll ein Waffenlager getroffen worden sein. Die Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien liefert regelmäßig Informationen zu israelischen Angriffen in Syrien. Obwohl sich die Organisation selbst als unabhängig bezeichnet, lassen sich die Angaben oftmals nicht verifizieren. Der jüdische Staat bezieht nur selten Stellung zu Attacken in Syrien oder im Libanon. 

Iran will syrisches Raketenabwehrsystem ausbauen

Es wird allgemein angenommen, dass Israel aufgrund des anhaltenden Schattenkrieges mit dem Iran hinter den Angriffen steckt. Der kleine Staat hat es sich zum Ziel gesetzt, die Präsenz Teherans in seinen Nachbarländern schrittweise zu schwächen. Die Hisbollah gilt dabei als der verlängerte Arm des Mullah-Regimes. Aber auch in Syrien verwirklicht die islamische Republik bereits seit Jahren ihre expansionistischen Ambitionen. Neben Waffenlieferungen werden die Truppen des Präsidenten Bashar Al-Assad von der iranischen Revolutionsgarde ausgebildet. Erst vor wenigen Wochen unterzeichneten die beiden Regierungen einen Vertrag, in welchem der Iran sich bereit erklärte, das Raketenabwehrsystem des Bürgerkriegslandes auszubauen. 

Deutschland hat im April diesen Jahres erstmals ein Betätigungsverbot für die Hisbollah erlassen. Vonseiten der EU wird jedoch bislang nur der militärische Flügel der Gruppe als Terrororganisation eingestuft. Zum Jahrestag eines Hisbollah-Anschlags auf einen israelischen Reisebus in Bulgarien, fordern insgesamt 221 Parlamentarier aus Europa, den USA, Kanada und Israel ein komplettes Verbot von Brüssel. Bislang ist der Antrag im Parlament sehr lange aber ohne Ergebnis diskutiert worden.

Bild: Israel feuert Rakete in Richtung einer Hisbollah-Stellung. Quelle: Haim Azulay /Flash90.

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