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Israelische Cyber-Attacke löst Chaos in iranischem Hafen aus

TEHERAN, 19.05.2020 (DK) – Im Schattenkrieg zwischen Israel und dem Iran ist keine Waffenruhe in Sicht. Medienberichten zufolge hat Jerusalem einen ausgeklügelten Cyberangriff auf eine iranische Hafenanlage durchgeführt. Die Arbeiten am Hafen Shahid Rajaee seien am 9. Mai unerklärlicherweise zu einem völligen Stillstand gekommen. Alle für die Logistik zuständigen IP-Anlagen stürzten gleichzeitig ab. Danach kam es zu einem kilometerlangen Stau und völligem Chaos an den Anlegestellen. Die Attacke ereignete sich nur wenige Tage nachdem der Iran einen virtuellen Angriff auf die Infrastruktur der Wasserversorgung des jüdischen Staates unternommen hatte. 

Muskelspiele im Nahen Osten führen zu neuen Spannungen

Nicht nur gegenüber Israel sondern auch gegenüber den USA setzt Teheran in den vergangenen Wochen immer wieder auf Konfrontation. In derselben Woche als die Islamische Republik Hacker auf die israelische Wasserversorgung ansetzte, fuhren Schnellboote der Revolutionsgarde bedrohlich nahe an ein Schiff der US-Marine heran. Kurz darauf schoss der Iran erstmals einen militärischen Satelliten ins All. Ob reine Provokation oder militärische Machtdemonstration, das Mullah-Regime zeigt sich auch in Zeiten des Coronavirus angriffslustig. 

Die Attacke auf die Wasserversorgung wurde vonseiten Israels rechtzeitig vereitelt, jedoch trotzdem als Eskalation des Konflikts gewertet. Die Zivilbevölkerung in Gefahr zu bringen überschreitet eine rote Linie, erklärte ein hochrangiger Beamter gegenüber dem israelischen Fernsehen. „Dies war ein Angriff, der gegen jedes Kriegsrecht verstößt. Selbst von den Iranern haben wir so etwas nicht erwartet“, wurde er zitiert. 

Iranische Wirtschaft und Politik stark geschwächt

Teheran steht derzeit unter enormem innenpolitischen Druck. Die Sanktionen der Vereinigten Staaten und die Coronakrise haben die Wirtschaft des Landes sehr geschwächt. Dem Regime wird zudem vorgeworfen nur unzureichende Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie ergriffen zu haben. Teil des Motives könnte demnach ein Ablenkungsmanöver von internen Problemen darstellen. Dabei wird der alte Erzfeind Israel ins Visier genommen. Seit seiner Gründung hat die Islamische Republik sich die Zerstörung des jungen Staates auf die Fahnen geschrieben. 

Bild: Kishon-Hafen in Haifa. Quelle: David Cohen/Flash90

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