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Schwere Überschwemmungen in Israel: Fünf Tote und ein Vermisster

BINJAMINA/TEL AVIV, 06.01.2020 (DK) – Starke Regengüsse haben im Norden Israels und in Tel Aviv zu schweren Überschwemmungen geführt, aufgrund derer in den vergangenen zwei Wochen fünf Menschen ums Leben kamen. Zudem wurde seit gestern ein 40-jähriger Familienvater als vermisst gemeldet. Nachdem am Sonntagabend ein 71-jähriger Mann nahe Binjamina infolge einer Überflutung tot in seinem Auto aufgefunden wurde, sind nun die Straßen in vielen Teilen des jüdischen Staates von den Sicherheitskräften gesperrt worden. Auch in der nördlichsten Küstenstadt Israels, Naharija, haben die Überschwemmungen bereits zu schweren Sachschäden geführt.

Junges Paar aus Tel Aviv ertrinkt im Aufzug einer Tiefgarage

Viele Israelis waren bestürzt, als sie in den Medien am Samstag vom tragischen Tod eines jungen Paares erfuhren, das in dem überfluteten Lift einer Tiefgarage in Tel Aviv ertrank. Der Mann und die Frau konnten erst zu spät von Tauchern und Feuerwehrmännern geborgen werden. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zeigte sich zutiefst erschüttert über den Vorfall. Er versicherte alles in seiner Macht stehende zu tun, „dass sich so etwas in Zukunft nicht wiederholen wird.“ In der Küstenmetropole werden immer mehr Stimmen laut, die der Stadtverwaltung vorwerfen, seit Jahren die Instandsetzung der Abflusssysteme vernachlässigt zu haben. In Jaffa, welches an Tel Aviv angrenzt, wurde zudem eine 55-jährige Frau ohnmächtig im Wasser entdeckt. Sie konnte jedoch rechtzeitig ins Krankenhaus eingeliefert werden und befindet sich auf dem Weg der Besserung. 

Bereits Ende vergangenen Monats kamen der Jugendliche Omri Abu Janb und der junge Familienvater Majed Kassem Suad in Nordisrael ums Leben. Janb wollte mit seinem Geländewagen einen reißenden Fluss überqueren, als eine Flutwelle das Fahrzeug ergriff. Die Polizei warnt die Bürger, Autofahrten zu vermeiden und wies die Anwohner Naharijas an, ihre Häuser wenn möglich gar nicht zu verlassen. 

Wasserpegel des See Genezareth steigt um 42 Zentimeter

Die Landwirtschaft ist dankbar für die starken Niederschläge: Die Wasserreservoirs des Landes füllen sich langsam wieder, nach einer langen Trockenzeit. Auch der Wasserpegel des See Genezareth ist seit Beginn des Winterregens bereits um 42 Zentimeter gestiegen. Der tiefstgelegene Süßwassersee der Erde dient als die wichtigste Trinkwasserquelle im jüdischen Staat. Der Regen ließ landesweit am Sonntag nach, jedoch sollen die stürmischen Unwetter laut des Wetterberichts ab Mittwoch wieder über Israel hinweg fegen. 

Bild: Überflutete Straße in Nahariya, der nördlichsten Küstenstadt Israels. Quelle: TPS

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