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Israel in Alarmbereitschaft: US-Botschaft warnt vor Raketenangriffen aus dem Iran

JERUSALEM, 07.01.2020 (DK) – Die Botschaft der Vereinigten Staaten in Jerusalem hat US-Bürger aufgrund möglicher Raketenangriffe aus dem Iran vor der Einreise nach Israel gewarnt. Teheran hat in den vergangenen Tagen mit einem Vergeltungsschlag auf amerikanische Stützpunkte im Nahen Osten gedroht, nachdem die USA den zweitmächtigsten Mann Irans, Qassem Soleimani, bei einem Drohnenangriff töteten. Israel begrüßte die Entscheidung Präsident Trumps, jedoch mit gegebener Zurückhaltung: Soleimani galt zwar als Erzfeind Israels und drängte auf die Vernichtung des jüdischen Staates, doch nun könnte das kleine Land zur Zielscheibe der Rache des Mullah-Regimes werden.

In einer offiziellen Erklärung schrieb die Botschaft: „Aus gegebener Vorsicht, ermutigt die Botschaft die US-Bürger nachdrücklich, wachsam zu bleiben und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheitssituation besser zu verstehen. Gefährliche Vorfälle, einschließlich Raketenfeuer, finden häufig ohne Vorwarnung statt“. Es wurde den Staatsbürgern der USA außerdem empfohlen, die App des israelischen Militärs, namens „Home Front Command“ herunterzuladen, um sofortige Sicherheitshinweise zu erhalten. 

Iran droht mit Angriffen auf Tel Aviv und Haifa

Qassem Soleimani war der Befehlshaber der iranischen Revolutionsgarde und galt als Architekt der expansiven Regionalpolitik Teherans. Er rüstete unter anderem die schiitische Terrororganisation Hisbollah an der libanesischen und syrischen Grenze zu Israel massiv auf. Der Militärchef unterstand allein dem politischen und religiösen Oberhaupt Irans, Ali Chamenei. Dieser drohte nach der Tötung Soleimanis in der Nacht zum Freitag mit Angriffen auf zahlreiche Ziele im Nahen Osten, unter ihnen die israelischen Küstenstädte Tel Aviv und Haifa. Die Eskalation schürt weltweit Sorge vor einem Nahost-Krieg.

Hisbollah-Chef fordert Mitglieder seiner Miliz zu Attentaten auf

Der Anführer der Hisbollah, Hassan Nasrallah, forderte Mitglieder seiner Miliz am Sonntag auf, US-Stützpunkte im Nahen Osten anzugreifen und auch vor Selbstmordanschlägen nicht Halt zu machen. Er behauptete zudem, Israel habe die USA zur Tötung Soleimanis aufgefordert. Der IDF-General Herzi Halevi bezog indirekt Stellung zu diesen Vorwürfen, indem er betonte, dass der Vorfall dem Machtkampf der USA und des Iran im Irak geschuldet seien. Obwohl dies für Israel schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen könnte, sei der jüdische Staat nicht direkt involviert. Trotzdem hält sich das israelische Militär für eine mögliche Eskalation bereit. 

Bild: Palästinenser neben Plakaten, die das Gesicht des getöteten Qassem Soleimani zeigen.  Quelle: Hassan Jedi/Flash90

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