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Archäologen entdecken unterirdische Felsenkammern nahe der Klagemauer

JERUSALEM, 20.05.2020 (DK) – Bei Ausgrabungen nahe der Jerusalemer Klagemauer haben Archäologen abseits des Tunnelsystems unterirdische Kammern entdeckt. Die in Fels gehauenen Räume sind rund 2000 Jahre alt und seit der Zeit der Byzantiner unberührt geblieben. In einem Bericht der Israelischen Antikenbehörde hieß es, die Anlage sei unter dem Fußboden eines “großen und beeindruckenden Bauwerks aus der byzantinischen Zeit verborgen” gewesen. Da die Römer im Jahr 70 n. Chr. Jerusalem zerstörten sind Funde aus der Zeit des zweiten Tempels besonders wertvoll.

Bauwerk stellt einzigartige Anlage seiner Zeit dar

Das Bauwerk besteht aus zwei Räumen und einem Vorhof, die in drei Stockwerken angeordnet sind. Der Ausgrabungsleiter Dr. Barak Monnickendam-Givon erklärte, dass es sich dabei um eine einzigartige Anlage handle. “Abgesehen von Bestattungsorten haben wir selten komplette Felsräume aus dieser Zeit gefunden”, sagte er. „Die meisten Menschen im antiken Jerusalem lebten in Steinhäusern. Was war die Funktion dieser Anlage direkt unter der Straße? War es ein Haus, ein Lager? Etwas anderes?” Noch ist ungeklärt ob die Räumlichkeiten privatem oder religiösem Nutzen dienten. 

Unweit der Felskammern befand sich laut der Forscher eine vielbefahrene Straße. Dass sich das unterirdische Gebäude so nahe an dem Zentrum des öffentlichen und religiösen Lebens befand, stellt die Experten vor ein weiteres Rätsel. Die Ausgrabungen werden noch viele weitere Jahre andauern. Funde, wie die bereits entdeckten Kochgefäße, Öllampen und Steinbecher, werden in Zukunft weiter Aufschluss über die Geschichte des Ortes geben. 

UNESCO Resolution leugnet Verbindung der Juden zum Tempelberg

Der Direktor der “Western Wall Heritage Foundation”, Mordechai Eliav, erklärte in einer Pressemitteilung: „Diese Entdeckung zeigt die tiefe Verbundenheit der Juden zu Jerusalem, ihrer Hauptstadt.” Die zentrale Rolle des Tempelberges in der jüdischen Geschichte ist in der vergangenen Jahren immer wieder abgestritten worden. Im Jahr 2016 ratifizierte die UNESCO eine Resolution, welche die Verbindung des jüdischen Volkes zu der Stätte leugnet. Der Ort des zweiten jüdischen Tempels in der Jerusalemer Altstadt ist jedoch wissenschaftlich belegt worden.

Bild: Ausgrabung der Felsenkammern nahe der Klagemauer. Quelle: Shai Halevi/ISRAEL ANTIQUITIES AUTHORITY

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