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25 Jahre nach seinem Tod trauert Israel um Jitzchak Rabin

TEL AVIV, 30.10.2020 (DK) – Anlässlich des 25. Todestages Jitzchak Rabins, wurden in der Stadt Tel Aviv 25.000 Kerzen zum Andenken an den ermordeten Ministerpräsidenten angezündet. Auch ein Vierteljahrhundert nach dem Attentat auf den Politiker steht vielen bei der Erinnerung noch immer der Schock ins Gesicht geschrieben. “Jeder von uns erinnert sich wo wir uns zu diesem Augenblick befanden”, erklärte Präsident Reuven Rivlin bei einer Gedenkveranstaltung und erinnerte die Zuhörer an den Mann, der sich mit seinem Leben für den Frieden einsetzte. 

Rabin wurde für Unterzeichnung des Oslo Abkommens bekannt

Besonders berühmt wurde Rabin durch seine Teilnahme an geheimen Verhandlungen mit den Palästinensern im Jahr 1993, welche später unter dem Namen Oslo-Friedensprozess bekannt wurden. Wie auch heute war das Abkommen bereits zu seiner Zeit hoch umstritten. Während Rabins Amtszeit radikalisierte sich die politische Diskussion in Israel zunehmend. Dabei klafften insbesondere die Meinungen eines Großteils der säkularen und national-religiösen Bevölkerung weit auseinander. Als Rabin schließlich nach einer Kundgebung in Tel Aviv am 4. November 1995 von einem rechtsextremen Jurastudenten erschossen wurde, herrschte allerdings Bestürzung in allen Lagern. 

Rivlin der sich heute als Fürsprecher der Einheit gegen die Polarisierung in der Politik stellt, erinnerte bei seiner Rede daran, dass das Andenken Rabins nicht nur einem politischen Lager sondern ganz Israel gehöre. „25 Jahre später ist dieses Land wie das Rote Meer zwischen zwei Lagern aufgeteilt und Hass sprudelt unter unseren Füßen. Es kann nicht sein, dass Schilder zum Tod anderer Bürger aufrufen. Es kann nicht sein, dass Journalisten in Gefahr leben. Es kann nicht sein, dass Bürger andere Bürger verprügeln. Es kann nicht sein, dass die Polizei schweren Übergriffen ausgesetzt ist“, mahnte der 81-Jährige. 

Netanjahu weist auf Gewaltandrohungen gegen ihn und seine Familie hin

Bei einer Rede in der Knesset, warnte Regierungschef Benjamin Netanjahu, dass heute ähnliche Drohungen gegen ihn und seine Familie ausgesprochen werden. Seit Monaten kommt es in ganz Israel zu regelmäßigen Protesten gegen den Premier. Auf den sozialen Medien wurde Netanjahu, seiner Frau Sara und seinen beiden Söhnen in diesem Zuge oftmals Gewalt angedroht. 

Bild: 25.000 Kerzen werden in Tel Aviv zum Andenken an Jitzchak Rabin entzündet. Quelle: Tomer Neuberg/Flash90

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