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Dramatische Rettungsaktionen bei Großbrand in Jerusalemer Wohnkomplex

JERUSALEM, 24.11.2020 (TPS/TM) – Rund 30 Menschen sind bei einem Großfeuer am frühen Dienstagmorgen an der Sorotzkinstraße im ultraorthodoxen Jerusalemer Stadtteil Romema verletzt worden. Hohe Flammen schlugen aus dem Erdgeschoss eines Komplexes von sechs Wohnhäusern. Mehrere Familien mit ihren Kindern waren dort zeitweise gefangen. Das Feuer breitete sich rasend schnell in dem Gebäude aus. Die Feuerwehr war mit 52 Einsatzkräften vor Ort, hinzu kamen Helfer der Rettungsdienste, das Team einer Spezialrettungseinheit und die Polizei. Gemeinsam schafften sie es, alle rechtzeitig zu befreien, so dass niemand ums Leben kam.
Dutzende Bewohner im Haus gefangen
Nachum Eisenbach, ehrenamtlicher Sanitäter beim Rettungsdienst „United Hatzalah“, war einer der ersten medizinischen Helfer vor Ort. Er berichtete, dass sich das Feuer bei seiner Ankunft bereits auf das ganze Gebäude ausgebreitet hatte, in dem Dutzende von Bewohnern darauf warteten, von Feuerwehrleuten gerettet zu werden. Das Feuer war im Parkhaus ausgebrochen. Dort brannten mehrere Autos. Rauch und Flammen versperrten den Menschen den Weg ins Freie. Sie wurden schließlich von Feuerwehrleuten in Sicherheit gebracht.

20 Autos, die in einer Tiefgarage geparkt waren, fielen den Flammen zum Opfer.
Foto: Yonatan Sindel/Flash90


Sein Kollege Chanoch Re’em ergänzte, dass sie an die Türen der Bewohner der umliegenden Gebäude geklopft und sie angewiesen hätten, wegen der vom Feuer ausgehenden Gefahr zu fliehen. Zusammen mit anderen Ersthelfern behandelten sie die Verletzten, von denen einige Prellungen und Schürfwunden erlitten hatten, nachdem sie aus den Fenstern gesprungen waren. Andere hatten Rauchgase eingeatmet und benötigten Sauerstoff.
Rettungssanitäter Ben-Zion Shpitzer berichtete, wie er einen Mann in den Dreißigern behandelte. Der war von seinem Balkon gesprungen, um dem dichten Rauch zu entkommen. Er wurde mit mittelschweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.
„Dicht bewohnte alte Gebäude“
Der Feuerwehreinsatz war insgesamt schwierig, erläuterte Nissim Twito, der Leiter der Feuerwehr in Jerusalem: „Das Feuer hatte eine Vielzahl komplexer Bedrohungsszenarien. Es sind alte Gebäude ohne moderne Schutzvorkehrungen, aber mit hoher Bevölkerungsdichte.“ Er warb zudem für den Einbau von Rauchmeldern, die bei nächtlichen Bränden besonders wichtig seien.
20 Autos fielen den Flammen zum Opfer, mehrere Wohnungen wurden durch den Brandrauch schwer in Mitleidenschaft gezogen. Ermittler der Feuerwehr suchten nach der Ursache des Brandes, Ergebnisse lagen zunächst nicht vor. Die Jerusalemer Stadtverwaltung stellte für die Familien, deren Wohnungen vorerst nicht mehr nutzbar sind, Notunterkünfte zur Verfügung.

Bild oben: Sanitäter vor dem Brandobjekt in Jerusalem. Foto: United Hatzalah

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