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Elf Paare des verlorenen Stammes Bnei Menashe erneuern in Israel ihre Hochzeit

JERUSALEM, 05.02.2021 (TPS) – Elf Bnei Menashe-Paare, die alle vor kurzem aus Nordostindien nach Israel eingewandert sind, haben in einer festlichen und emotionalen Zermonie ihren Ehebund erneuert. Das Fest fand im Absorptionszentrum von Shavei Israel in Nordia bei Netanya statt. Die Paare hatten zuvor ihre formelle Konversion zum Judentum vom Oberrabbinat bescheinigt bekommen.

Die elf Paare gehörten zu 257 Bnei Menashe-Neueinwanderern, die vor einigen Wochen durch die Bemühungen der in Jerusalem ansässigen gemeinnützigen Organisation Shavei Israel und der israelischen Integrationsministerin Pnina Tamano Shata ins Heilige Land gekommen waren. Sie stammen aus den nordöstlichen indischen Bundesstaaten Manipur und Mizoram und planen, sich in der Stadt Nof HaGalil im Norden Israels niederzulassen.

„Wir wünschen den Paaren viel Glück und viel Freude, Gesundheit und Erfolg hier in ihrem neuen Zuhause“, erklärte Shavei Israel-Gründer und Vorsitzender Michael Freund. „Nachdem diese elf Bnei Menashe-Paare ihren Traum verwirklicht haben, zum jüdischen Volk zurückzukehren, haben sie jetzt einen zusätzlichen Grund zum Feiern. Trotz der Pandemie haben sie in einer traditionellen jüdischen Hochzeitszeremonie geheiratet. Die symbolisiert das neue Leben, das sie sich hier im jüdischen Staat aufbauen.“

Für die Hochzeit trugen die Bräute traditionelle weiße Brautkleider, während einige der Bräutigame sich für traditionelle Anzüge mit Stammesmotiven der Bnei Menashe entschieden.

Jüdische Hochzeit nach 49 Ehejahren

Unter den Hochzeitspaaren waren Maccabi Hnamte (72) und Sarah Hnamte (70), die seit 49 Jahren glücklich verheiratet sind. Ihre beiden Kinder wanderten 2003 in Israel ein. Sie hatten sie seit mehr als 17 Jahren nicht mehr gesehen, bis sie selbst vor zwei Monaten im jüdischen Staat ankamen. „Wir sind sehr dankbar für unsere Einwanderung und sehr aufgeregt, uns endlich unseren Kindern und Enkeln anzuschließen“, sagten die Hnamtes. „Nach 49 Jahren hatten wir das Privileg, uns schön anzuziehen und wieder zu heiraten, nur diesmal unter einem Chupah (jüdische Hochzeitsüberdachung) hier im Land unserer Vorfahren, dem Land Israel.“

Die Bnei Menashe („Söhne Menasses“, gemeint ist der Sohn von Josef und Enkel von Jakob) behaupten, von einem der zehn verlorenen Stämme Israels abzustammen. Sie wurden vor mehr als 27 Jahrhunderten von den Assyrern aus Samaria vertrieben. Ihre Vorfahren wanderten jahrhundertelang durch Zentralasien und den Fernen Osten, bevor sie sich im heutigen Nordosten Indiens an den Grenzen zu Burma und Bangladesch niederließen. Viele wurden Christen. Doch während ihres Aufenthalts im Exil praktizierten die Bnei Menashe weiterhin das Judentum, genau wie ihre Vorfahren. Sie hielten den Schabbat, feierten die jüdischen Feste und befolgten die Religionsgesetze.

Tausende wollen nach Israel

Das Oberrabbinat verlangt, dass sie offiziell zum Judentum konvertieren müssen. Die Bnei Menashe träumten im Exil davon, eines Tages in das Land ihrer Vorfahren, das Land Israel, zurückzukehren. Shavei Israel hat diesen Traum für über 4.000 Bnei Menashe möglich gemacht und plant, mehr Mitglieder der Gemeinschaft nach Israel zu bringen. Derzeit warten 6.500 Bnei Menashe auf ihre Einwanderung nach Israel.

Bild: Fröhliches Fest im Land ihrer Träume: Bnei Menashe-Paare bei ihrer erneuten Hochzeitsfeier. 

Foto: Laura Ben David / Shavei Israel / TPS

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