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Bauarbeiter beschädigen Altar Josuas auf dem Berg Ebal

BERG EBAL, 11.02.2021 (TG) – Bauarbeiter der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) haben Teile der Altarstätte des Propheten Josua auf dem Berg Ebal zerstört. Während Straßenarbeiten wurde ein Teil der 3200 Jahre alten Mauer beschädigt, einige der Steine wurden zu Kies verarbeitet und ein weiterer Teil wurde für die Bauarbeiten selbst verwendet. Das berichtete die Organisation Shomrim al hanezach, die sich dem Schutz von Israels Land und antiken Schätzen widmet. Die Organisation gab bekannt, dass der Altar noch intakt sei, doch dass in Zukunft weitere Folgeschäden auftreten könnten.
Die Nachricht der Beschädigung löste einen Aufschrei unter religiösen und konservativen Israelis aus. Die Kultstätte in Samaria war 1980 entdeckt worden. Ob es sich bei dem Fund aus der Eisenzeit tatsächlich um den in der Bibel erwähnten Altar Josuas handelt, ist unter Archäologen umstritten. 

Regierung wusste von Bauarbeiten

Die Bibel berichtet in Josua 8, 30-35 davon, dass Josua auf dem Berg Ebal einen Altar errichtete. In der heutigen Zeit befindet sich diese Stätte in der Nähe der Stadt Nablus, dem biblischen Sichem. Das Gelände liegt in der Zone B der umstrittenen Gebiete. Das bedeutet, dass das Gebiet unter der Schirmherrschaft der PA steht. Die israelische Zivilverwaltung hat keine Aufsicht über den Landstrich. 
Die israelische Regierung wusste aber von den Bauarbeiten. Viele Politiker waren schockiert, dass trotzdem Teile der archäologischen Stätte zerstört wurden. 
Bezalel Smotrich, Vorsitzende der religiös-zionistischen Partei, bezeichnete die Beschädigung als „wahnsinniges Versagen“ und sprach von „Ereignissen, die irreversibel sind“. Smotrich fordert die Schließung der Zivilverwaltung der PA. Die zivilen Angelegenheiten in den von den Palästinensern beanspruchten Gebieten sollten direkt von verschiedenen Ministern der israelischen Regierung geregelt werden. Smotrich, der hofft mit seiner Partei bei den nächsten Wahlen in der Regierung zu sitzen, würde dies als erstes anstreben.
Der rechte Politiker Matan Kahna kritisierte die Straßenarbeiter, die für die Beschädigung verantwortlich sind. Die Zerstörung sei „ein weiteres Zeichen für die mangelnde Führung der Natanjahu-Regierung, die unsere Kultur aufgegeben hat“. 

Größere Aufmerksamkeit gefordert 

Die Beschädigung sei ein Verstoß gegen die Osloer Abkommen, unterstrich Guy Derech von Shomrim al hanezach. Die Organisation erwartet von der Regierung mehr Aufmerksamkeit, und das jüdische Erbe in Israel zu schützen.

Bild: Auf dem Berg Ebal bei Nablus, dem biblischen Sichem, weht die palästinensische Flagge. Foto: Sebi Berens/Flash90

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