zurück zu Aktuelles

Israel macht Schritte auf dem Rückweg zum normalen Leben

JERUSALEM, 16.02.2021 (TPS/TM) – Die israelische Regierung hat eine Reihe von Maßnahmen angekündigt, um zu einem normalen Leben zurückzukehren. Das einmonatige Herunterfahren des öffentlichen Lebens und die schnelle Impfkampagne haben dazu geführt, dass sich die Coronavirus-Infektionszahlen weiter verbesserten. Das Kabinett unter Vorsitz von Regierungschef Netanjahu hat nun die zweite und dritte Phase des Ausstiegsplans des Gesundheitsministeriums genehmigt.

Wieder mehr Präsenzunterricht

Die zweite Phase beginnt am nächsten Sonntag. Sie umfasst die Rückkehr der Schulklassen 5, 6, 11 und 12 zur Schule in grünen und gelben Städten mit niedrigen Covid-19-Zahlen, sowie in als orange deklarierten Städten, wenn diese eine Impfrate von mindestens 70 Prozent haben. Einkaufszentren, offene Märkte, Straßengeschäfte, Museen und Bibliotheken dürfen unter strengen Hygieneauflagen geöffnet werden. Synagogen, Moscheen und Kirchen dürfen ebenfalls öffnen, aber mit eingeschränkter Besucherzahl.

Das Ende des Lockdowns gilt auch für Turnhallen, Kultur- und Sportveranstaltungen, Messen, Hotels und Schwimmbäder. Versammlungen bleiben auf maximal zehn Personen in Gebäuden und 20 Personen im Freien beschränkt.

Dritte Phase ab 7. März

Die dritte Phase beginnt am 7. März, zwei Wochen nach der zweiten Phase. Dann sollen die verbleibenden Klassen 7 bis 10 in grünen und gelben Städten sowie in orangefarbenen Städten mit einer Impfrate von mindestens 70 Prozent wieder in den Unterricht zurückkehren dürfen. In dieser Phase werden die Restaurants geöffnet und die Hotels werden wieder voll aktiv sein, einschließlich der Speisesäle. Es gibt aber Einschränkungen: Nur diejenigen, die geimpft wurden oder eine Covid-19-Erkrankung überstanden haben, können die Fitnessstudios nutzen, an Sport- und Kulturveranstaltungen teilnehmen, Hotels und Schwimmbäder besuchen. Wann die Schulen in „roten“ Städten mit hohen Infektionsraten geöffnet werden, ist offen. Israels Grenzen sind weiterhin dicht, der Ben-Gurion-Flughafen bleibt vorläufig geschlossen.

Beschränkungen an Purim

Das Kabinett genehmigte Beschränkungen für das Purim-Fest, das am 25. und 26. Februar gefeiert wird. Festessen sind nur für Kernfamilien möglich. Partys, Paraden und Massenveranstaltungen sind verboten. Das Grab von Rabbi Shimon Bar Yohai, ein beliebtes Ausflugsziel, bleibt geschlossen.

In einem Interview mit dem Armeeradio erklärte Israels Coronavirus-Manager Professor Nachman Ash: „Die Öffnung entspricht der von uns vorgelegten Gliederung, aber ich muss sagen, dass sie weitgehend ist – wir tun es mit Schmetterlingen im Bauch. Die Entscheidung basiert auf der Tatsache, dass immer mehr Menschen geimpft werden. Wir stellen sicher, dass es Impfstoff für die gesamte Bevölkerung gibt.“ Rund 3,98 Millionen Israelis haben die erste Dosis des von Pfizer-Biontech entwickelten Covid-19-Impfstoffs erhalten, das entspricht 43,3% der Bevölkerung. Etwa 2,6 Millionen Israelis haben die zweite Dosis bekommen (28% der Einwohner).

Regierungschef Netanjahu machte deutlich, dass die 570.000 Menschen über 50, die noch nicht geimpft wurden, letztlich entscheiden werden, ob der jetzige Lockdown der letzte gewesen ist. Er rief sie auf, sich schnellstmöglich impfen zu lassen: „Unser Sieg über die Pandemie hängt von Euch ab.“

Bild: Die Jerusalemer (hier in der Nähe des Jaffa-Tores) sind auf dem Weg zurück in ein normales Leben. Foto: Olivier Fitoussi/Flash90

Weitere News aus dem Heiligen Land