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Studie: Geimpfte schützen ungeimpften Teil der Gesellschaft

JERUSALEM, 06.04.2021 (DK) – Als “Impfweltmeister” hat Israel in den vergangenen Monaten international eine Vorreiterrolle eingenommen. Weltweit wird in den Medien von den Erfolgen des kleinen Landes berichtet, in welchem man das Virus bald besiegt wähnt. Inzwischen ist über die Hälfte der Bevölkerung mit zwei Impfdosen gegen COVID-19 immunisiert worden. Nun hat sich herausgestellt, dass eine große Prozentzahl Geimpfter auch für den ungeimpften Teil der Gesellschaft große Vorteile birgt. Eine am Montag veröffentlichte Studie zeigte auf, dass damit auch der Rest der Gesellschaft besser vor Corona geschützt werden kann. 

Maskenpflicht soll nächste Woche aufgehoben werden

In Israel ist durch die erfolgreiche Impfkampagne fast die Herdenimmunität erreicht worden. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen ist von 10.000 Mitte Januar auf unter 500 gesunken. Auch die Sterberate ist weiter im Sinken begriffen. Vor allem die Wirtschaft feiert diesen jüngsten Erfolg. Die Bars und Cafés sind voll und alle Geschäfte gut besucht. Wer derzeit einen “grünen Pass” vorweisen kann, bei dem stellt sich beinahe wieder Normalität ein. Wer den Pass allerdings nicht besitzt, dem bleiben viele Türen verschlossen. Nach Einschätzung von Israels Corona-Beauftragten, Nachman Ash, sollen nächste Woche bereits die nächsten Erleichterungen verwirklicht werden. Beispielsweise wird in Betracht gezogen, die Maskenpflicht in der Öffentlichkeit aufzuheben. 

Israel will nun auch unter 16-Jährige impfen lassen

Im Laufe diesen Monats sollen in Israel auch die ersten Teenager zwischen 12 und 16 Jahren eine Impfung erhalten. Diesmal handelt es sich nicht um eine logistische Herausforderung und auch die Verfügbarkeit des Impfstoffs steht nicht in Frage. Stattdessen muss die Regierung in die Öffentlichkeitsarbeit investieren, um die Empfänger und deren Eltern von der Wichtigkeit des Unterfangens zu überzeugen. Personen unter 16 Jahren waren nicht Gegenstand der ersten klinischen Studien von Pfizer zum Impfstoff gegen COVID-19. 

Derzeit hat Pfizer die Lieferung von Impfstoffen nach Israel vorübergehend eingestellt. Nach Angaben des Tageblatts Jerusalem Post hat das Land die Zahlung für die letzten 2,5 Millionen Impfdosen noch nicht überwiesen. Eine Lieferung von 700.000 Dosen sollte am Sonntag in Israel eintreffen, wurde nun jedoch bis auf weiteres verzögert. Bei einer Sitzung des Knesset-Finanzausschusses wurde bekannt gegeben, dass Israel bislang 2,6 Milliarden NIS für Coronavirus-Impfstoffe ausgegeben hat.

Bild: Palästinenser in Ramallah erhalten die Impfung gegen COVID-19. Quelle: Flash90

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