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Mini-Harpy: Eine Drohne auf Selbstmordmission

JERUSALEM, 05.05.2021 (DK) – Im Bereich der Militärtechnologie jagt seit Jahrzehnten eine Entwicklung die nächste. Gerade Israel setzt aufgrund seiner Lage umgeben von feindlich gesinnten Nationen auf überlegene Qualität in diesem Gebiet. Ein Blick auf den neuesten Stand der Technik in dem kleinen Land gibt Aufschluss darüber, wie die Kriege von Morgen aussehen werden. Anstatt wie früher Soldaten und Panzer zur Landesverteidigung der Grenzen auszusenden, wird der Drohne eine zunehmends wichtige Rolle zufallen. Die israelische Firma IAI entwickelte nun ein ganz besonderes Flugobjekt dieser Art: Eine Drohne auf Selbstmordmission. 

Drohnen stürzen sich auf ihr Ziel und explodieren

Israels Luft- und Raumfahrt Industrie stellte auf dem Markt ihr neues Pionierprojekt, den sogenannten „Mini-Harpy“ vor. Die Drohnen können erst stundenlang in einem Umkreis von 100 Kilometern am Himmel kreisen und stürzen sich dann auf ihr Ziel. Da sie sich während des Angriffs auf das feindliche Objekt selbst in die Luft jagen, haben sie auch den Namen Kamikaze-Drohnen erhalten. Die Waffe kann sowohl auf dem Land als auch auf dem Meer eingesetzt werden. Allerdings sind die Drohnen auf menschliche Bedienung angewiesen und können bis zum letzten Moment noch per Fernsteuerung gestoppt werden. Es ist inzwischen jedoch auch schon möglich, die Drohnen autonom operieren zu lassen. Nicht wenigen Militärs bereitet dies große Sorgen. 

Die immense Gefahr der fliegenden Waffen wurde erstmals bei den Kämpfen in der Berg-Karabach Region deutlich. Im Juli vergangenen Jahres kam es zu einer heftigen militärischen Auseinandersetzung zwischen Aserbaidschan und dem angrenzenden Armenien. Beide Parteien investierten dabei in die Anschaffung neuer Militärtechnik. Aserbaidschan machte sich die Kamikaze-Drohnen zunutze, um armenische Panzer zu attackieren. Gerade wenn die Waffe in Schwärmen eingesetzt wird, ist eine Verteidigung nahezu unmöglich. Aufgrund ihrer Präzision und der Zerstörungsgewalt wurden die unbemannten Flugkörper seitdem weltweit bekannt und gefürchtet. 

Bedenken über die Verbreitung der fliegenden Waffe werden laut

Erschreckend gestaltet sich auch die schnelle Verbreitung der Gefechtsdrohnen. Längst haben viele andere Länder angefangen die Flugroboter selbst herzustellen und zu exportieren. Neben Israel, den USA und China, mischt auch die Türkei immer mehr in dem neuen Sektor mit. Sie hat bereits erste Drohnen an die Ukraine verkauft. Immer mehr Stimmen werden laut, die das gefährliche Potential dieser neuen Art der Kriegsführung zu Bedenken geben. Letzten Endes könnte diese Waffe in die Hände von Terrororganisationen gelangen und das Leben Tausender Zivilisten gefährden.

Bild: Eine israelische Drohne. Quelle: Moshe Shai/FLASH90

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