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Opfer von Mobgewalt erliegt Wunden – Israel will Hamas-Führungskader ausschalten

GAZA, 18.05.2021 (DK) – Der aktuelle Konflikt in Israel hält mit großer Intensität an. Armee und Polizei des jüdischen Staates versuchen die Gewalt an vielen Brennpunkten gleichermaßen unter Kontrolle zu bringen. Insgesamt 150 Terroristen sind in den Kämpfen bereits umgekommen. Doch die Hamas lässt nicht locker: Neben dem täglichen Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen, versucht sie nun auch im sogenannten Westjordanland eine Intifada anzustiften. Überall in palästinensischen Flüchtlingslagern wurden Flugblätter verteilt, die vermeintlich im Namen der Palästinensischen Autonomiebehörde zu gewaltsamen Auseinandersetzungen aufrufen. Die heimtückischen Übergriffe auf Zivilisten forderten am Montag ihr jüngstes Opfer. Nachdem der 55-Jährige Yigal Yehoshua im Zuge eines arabischen Mobangriffs mit einem Ziegelstein am Kopf getroffen wurde, erlag er seinen Wunden. Yehoshua hatte sich zum Zeitpunkt der Attacke mit seinem Auto auf dem Nachhauseweg in Bat Yam befunden. 

12-jähriges Opfer auf dem Weg der Erholung

In der gemischt jüdisch-arabischen Stadt Bat Yam war es bereits zuvor zu ethnisch motivierten Gewaltdelikten gekommen. Ebenfalls am Montag verhaftete die israelische Polizei zwei Verdächtige im Fall eines Übergriffes auf einen arabischen Mann, der von einer Gruppe jüdischer Extremisten verprügelt wurde. Besonders schockiert war die israelische Öffentlichkeit, als die Presse erstmals die Bilder des 12-Jährigen Muhammad aus Jaffa in Umlauf brachte. Während Zusammenstößen zwischen jüdischen und arabischen Demonstranten, war ein Molotow-Cocktail in das Wohnzimmer seiner Familie geworfen worden. Der Junge trug schlimme Verbrennungen davon. Doch der Chefarzt der Kinderabteilung des Scheba-Krankenhauses, Dr. Itai Pessach, ging Anfang dieser Woche mit guten Neuigkeiten an die Medien: „Er wird sich vollständig erholen. Er wird Reha und plastische Chirurgie brauchen, aber die Auswirkungen sollten harmlos sein.“

Obwohl die Fälle der Mobgewalt am Wochenende scheinbar zurückgingen, kommt es in Judäa und Samaria noch immer zu Auseinandersetzungen zwischen palästinensischen Anwohnern und israelischen Sicherheitsbeamten. In der Region brachen 32 Feuer aufgrund von Brandstiftung und bei den Protesten eingesetzten Molotow-Cocktails aus. In verteilten Traktaten hat die Hamas auch einen “Tag der Gewalt” angekündigt und zu einem landesweiten Streik aufgerufen. Da die Terrororganisation noch immer den politischen Hintergedanken hegt, neue Wähler in dem Gebiet zu gewinnen, erhofft sie sich, von der anhaltenden Gewalt zu profitieren. Bei den Verlierern im sogenannten Westjordanland, als auch im Gazastreifen, handelt es sich um die dort ansässigen Zivilisten. 

Stimmen der Vernunft inmitten ethnisch motivierter Gewalt

Inmitten der sich aufschaukelnden Gewalt, kann man auch vermittelnde Stimmen ausmachen. Der Vorsitzende der islamistischen Raam Partei in der Knesset, Mansour Abbas, hat sich unerwartet mit dem jüdischen Bürgermeister von Lod getroffen. Abbas versprach beim Wiederaufbau der Synagogen der Stadt mitzuhelfen, die während der Gewaltausbrüche von arabischen Mobs in Brand gesteckt wurden. Für sein Engagement wurde er nicht zuletzt von eigenen Parteimitgliedern scharf kritisiert. Auch der Besitzer des Hotels “Arabesque” in Akko, Evan Fallenberg, hat für ein friedliches Miteinander geworben. Sein Resort wurde ebenfalls im Zuge von arabischen Randalen zerstört. 

Bild: Auto wird bei Randalen in Akko in Brand gesteckt. Quelle: Roni Ofer/Flash90

Der Raketenbeschuss aus Gaza hält trotz der harten Antwort der israelischen Luftwaffe unvermindert an. Rund 200 Raketen flogen am Montag und nochmal 90 in der Nacht zum Dienstag wieder über die Grenze. 20 Geschosse vergangene Nacht sollen noch innerhalb des Gazastreifens gelandet sein. Nach israelischen Angaben sind solche Irrläufer unter anderem für zivile Opfer verantwortlich. Die Hamas drohte auch wieder Raketen in die Mitte des Landes zu schießen, sollte Israel weiterhin großflächig Ziele im Gaza angreifen. Am Montag beschossen Terrororganisationen aus der Enklave vorrangig Ziele im Süden Israels. Ein 23-jähriger israelischer Soldat ist an der Grenze verletzt worden und wurde zur Behandlung ins Krankenhaus in Aschkelon gebracht. Doch nicht nur über Raketen wird versucht, dem jüdischen Staat zuzusetzen. Durch das kilometerlange Tunnelsystem sollen Terroristen in das Land eingeschleust werden und auch Unterwasser-Drohnen, sowie U-Boote sind mittlerweile im Einsatz. In der Nacht zum Dienstag wurde ein 15 km langer Tunnel zerstört und ein Unterwasser-Angriff vereitelt.

Bild: Terrororganisationen im Gazastreifen feuern Raketen auf Israel. Quelle: Avi Rocca/Flash90

Israels Militär bombadiert Häuser von Hamas-Kommandeuren

Die israelische Armee setzt darauf, den Führungsstab der Terrororganisationen Hamas und Islamischer Dschihad, die beide am Raketenterror beteiligt sind, auszuschalten. Der Anführer des Islamischen Dschihad, Hussam Abu Harbeed, wurde bei einem Luftangriff getötet. Die Häuser von neun weiteren Militärs wurden in der Nacht zum Dienstag ins Visier genommen. Der Chef des Südkommandos der israelischen Verteidigungsstreitkräfte, Eliezer Toledano, sagte am Sonntag, dass Israel auch die Anführer der Gruppe, Muhammed Deif und Yahya Sinwar, ins Auge gefasst habe. Er verteidigte die israelische Strategie mit den Worten: „Die Hamas hat ihr gesamtes Operationskonzept als Terrororganisation darauf ausgerichtet, von Wohnebieten aus zu operieren und Zivilisten als menschliche Schutzschilde einzusetzen.”

Bild: Israelische Armee feuert Raketen nach Gaza als Antwort auf anhaltenden Beschuss. Quelle: Yonatan Sindel/Flash90

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