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Hamas droht zum Jerusalemtag: „Talmudisch-jüdischer Müll wird nicht toleriert!“

JERUSALEM, 22.05.2022 (NH) – Die feierlichen Planungen des traditionellen Fahnenmarsches zum Jerusalemtag, der am kommenden Sonntag stattfinden soll, spalten die Polizei und Regierung. Debatten rund um die umstrittene Parade sind seit Wochen Brennpunkt bei Knesset-Treffen.

Polizeiliche Erlaubnis für die Prozession am Damaskustor

In den vergangenen Wochen wurden immer wieder jüdische Beter, die sich zu Fuß auf ihrem Weg zur Westmauer in den Gassen der Altstadt befanden, von arabischen Teenagern angegriffen. Doch nicht nur innerhalb der Stadtmauern kam es zu Auseinandersetzungen. Eine Gruppe palästinensischer Radikale bewarf vorbeifahrenden Busse mit Steinen und sorgte für allgemeine Hysterie unter den jüdischen Besuchern. Um diesem arabischen Terror nicht klein beizugeben und die Opfer der Attacken zu stärken, ist es den Organisatoren des Marsches in Jerusalem besonders wichtig, die Tatorte der Attacken zu passieren.

Nachdem die Organisatoren des jährlichen Fahnenmarsches eine alternative Route in vorherigen Prozessionen als unakzeptable „Kapitulationspläne“ bezeichneten, erhielt der Marsch letzte Woche die polizeiliche Erlaubnis, das Damaskustor und das muslimische Viertel zu passieren.

Die Jerusalemer Polizei versucht darauf hinzuweisen, dass es sich bei den jährlichen Feierlichkeiten nicht um Protest-Märsche, sondern um den traditionellen Fahnentanz im Zeichen des Jerusalemtages drehe. Die Sicherheitskräfte versuchen, die Prozession im vereinbarten Rahmen zu ermöglichen, trotz lauter Stimmen aus den Reihen arabischer Knessetpolitiker. Laut einer Erklärung des israelischen Ministers für öffentliche Sicherheit, Omer Bar Lev, werde der Marsch durch das Damaskustor und das muslimische Viertel führen. „Die Route verläuft wie geplant, so wie es auch in den vergangenen Jahren üblich war“, erklärte Bar Lev. Die Ankündigung des Ministers bedarf jedoch noch der Genehmigung des Kabinetts.

Fahnenmarsch wird als Provokation angesehen  

Gleichzeitig drohen lauten Stimmen aus dem Gazastreifen, das Gebiet um den Tempelberg zu den jüdischen Feierlichkeiten in „Brand zu stecken“. Palästinensische Terrorfraktionen hielten im Hintergrund der anhaltenden Unruhen in Jerusalem im Büro des Hamaschefs Ismail Haniyeh ein Treffen ab. Die Terrororganisationen drohten, den geplanten Fahnenmarsch zu sabotieren und betonten, „dass ihr Finger am Abzug liege.“ Ismail Haniyeh warnte bei einer gewaltverherrlichenden Sonntagsrede, dass „das palästinensische Volk die Verbreitung talmudisch-jüdischen Mülls nicht dulden wird“. Jihad Nahalka, Führer des palästinensischen Islamischen Dschihad, erklärte, „dass seine mutigen Kämpfer bis zum Märtyrertum kämpfen werden.“

Der jährliche Fahnentanz zu den Feierlichkeiten des „Yom Yerushalaim“ wird vor allem von nationalreligiösen Juden gefeiert. Der Jerusalemtag markiert die Eroberung der Altstadt und Ostjerusalems im Sechs-Tage-Krieg 1967. Die Feierlichkeiten und Fahnentänze werden von den Palästinensern seit Jahren als Provokation angesehen. Im vergangenen Mai hat das Ereignis zu einer Raketenattacke der Hamas auf die Heilige Stadt geführt, was eine 11-tägige Militäroperation im Gazastreifen auslöste. Palästinensische Terrororganisationen feuerten im Zuge der Offensive mehr als 4000 Raketen auf den jüdischen Staat und töteten 12 israelische Zivilisten und einen Soldaten.

Titelbild: Israelis schwingen fröhlich israelische Flaggen und tanzen in der Nähe des Damaskustores. Die Feierlichkeiten lösten letztes Jahr eine blutige Militäroffensive in Gaza aus. Foto: Yonatan Sindel / Flash90   

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