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Israel weint um den kleinen Ido – da greifen die Gaza-Terroristen an

JERUSALEM, 14.05.2021 (TM) – Als heute in Kiryat Gat die Beerdigung von Ido Avigal stattfand – den 5-Jährigen aus Sderot, der am Mittwoch bei einem Raketenangriff getötet wurde – feuerten palästinensische Terroristen aus Gaza Raketen auf die südisraelische Stadt ab. Sie zwangen die Trauernden, in Deckung zu gehen. Die Sirenen heulten los, als Idos Vater, Asaf Avigal, gerade seine Rede beendete. In der entschuldigte er sich dafür, seinen Sohn nicht beschützt zu haben. Ido ist von Splittern getötet worden, die durch das Fenster des Schutzraumes drangen, in dem er mit seiner Mutter und seiner Schwester Schutz gesucht hatte. Der öffentlich-rechtliche Fernsehsender Kan berichtete, dass der Zeitpunkt des Raketenfeuers eindeutig darauf abzielte, die Beerdigung zu stören. Kiryat Gat war während der aktuellen Kämpfe von den Terroristen kaum ins Visier genommen worden.

Ido wurde nur fünf Jahre alt. Er starb durch eine Hamas-Rakete. Foto: privat

Der Beschuss von Südisrael hielt auch am Freitag an. In Aschkelon, Ashdod und in der Großstadt Beersheva gab es immer wieder Luftalarm. Zehntausende mussten in Schutzräume flüchten. Aber auch das kann gefährlich sein. In der Nacht zum Freitag kamen zwei Frauen im Alter von 87 und 50 Jahren ums Leben. Sie stürzten unabhängig voneinander, als sie Deckung vor den anfliegenden Projektilen suchten.

Luftwaffe zerstört Gazas „Metro“

Rund 160 israelische Kampfflugzeuge, die gleichzeitig in der Luft waren, haben gegen Mitternacht den bisher größten israelischen Schlag seit Ausbruch der Kämpfe durchgeführt. Hauptziel war das Tunnelnetz, das von der Hamas in jahrelanger Arbeit unter Gaza-Stadt gegraben worden war. In dieser sogenannten „Metro“ konnten sich die islamistischen Kämpfer frei bewegen, ohne dass sie von israelischen Drohnen beobachtet wurden. Das Tunnelnetz war Dutzende von Kilometern lang.

Nach Angaben der israelischen Streitkräfte wurden in der fast 40-minütigen Luftkampagne 150 Ziele im Norden des Gazastreifens attackiert. Zusätzlich zum Luftangriff gab es von israelischen Panzern und Artilleriekanonen an der Grenze zum Gazastreifen Sperrfeuer auf Hamas-Ziele. Armeesprecher Zilberman stellte klar, dass die Bodentruppen den Gazastreifen dabei nicht betreten haben.

Ein Panzer der israelischen Armee an der Grenze zum Gazastreifen Foto: Avi Rokach/Flash 90

Die Verluste der Hamas sind möglicherweise weitaus höher als die Terrororganisation zugibt. Ein anonym bleibender israelischer Sicherheitsexperte behauptete gegenüber Channel 12, dass Israel bei den anhaltenden Kämpfen Hunderte von Hamas-Terroristen getötet habe. Das von der Hamas kontrollierte „Gesundheitsministerium“ in Gaza sprach von 119 Toten und 600 Verletzten.

Riesige Waffenlager der Terroristen

Seit Beginn der Kämpfe wurden rund 2.000 Raketen und Mörser aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert. Dass die Hamas und der Islamische Dschihad nach tagelangen Kämpfen noch immer in der Lage sind, Israel mit massiven Raketensalven zu überziehen, zeigt, wie groß die Waffenlager der Terroristen in dem kleinen Küstenstreifen sind. Die Vernichtung der Raketen und ihrer Abschussbasen ist schwierig, da die Hamas meist von Krankenhäusern, Kindergärten, Schulen und Moscheen aus feuert. Das israelische Militär will zivile Opfer möglichst vermeiden. Die Terrororganisation Hamas wird vom Emirat Katar finanziert und unterhält gute Beziehungen zum Iran. Das Mullah-Regime in Teheran liefert den Terroristen Raketen mit hoher Sprengkraft, die bis zu 250 Kilometer weit fliegen können.

Bild oben: Eine Rakete hat dieses große Loch in die Fassade eines Hauses in Ashdod gesprengt. Foto: Yonatan Sindel / Flash 90

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