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Israel räumt ab: Zweite Goldmedaille bei Olympiade für Turnerin in rhythmischer Sportgymnastik

TOKIO, 08.08.2021 (DK) – Der Wettbewerb in Rhythmischer Sportgymnastik bei der Olympiade in Tokio endete dieses Jahr mit einer großen Überraschung: Die Israelin Linoy Ashram setzte sich vor der dreifachen Medaillen-Siegerin Dina Averina durch. Zum ersten Mal seit 1996 steht damit keine Russin auf dem höchsten Platz auf dem Podium. Zu einem Techno-Mix auf das jüdische Volkslied „Hava Nagila“ überzeugte die junge Sportlerin die Jury mit ihrer weltklasse Performance. Ihr knapper Gewinn vor Averina löste allerdings eine Kontroverse – und ein Untersuchungsverfahren – aus. 

Dritte Goldmedaille die je für Israel gewonnen wurde

Als die Hymne des jüdischen Staates „HaTikvah“ erklang, zeigte sich die Siegerin Ashram sichtlich bewegt. Es ist die dritte Goldmedaille die je für Israel gewonnen wurde und die zweite bei dem diesjährigen Wettbewerb. Vor ihr hatte Athlet Artem Dolgopyat sich als die Nummer eins im Bodenturnen in Tokio entpuppt. Im Jahr 2004 war Gal Friedman der Sieg im Windsurfen gelungen. „Davon habe ich mein ganzes Leben lang geträumt“, sagte Ashram nach ihrem Sieg. „Es ist ein unglaubliches Gefühl, an diesem Ort zu dieser Zeit auf dem Podium und auf dem ersten Platz zu stehen“, so die 22-jährige Turnerin. 

Russland will Untersuchung zum Bewertungsverfahren einleiten

Während das israelische Team feiert, will Russland das Ergebnis nicht ohne weiteres hinnehmen. Während Ashram in den Kategorien Keule, Ball und Reifen eine astreine Vorstellung bot, verlor sie beim Seiltanz zwischenzeitlich ihr Band. Dina Averina und ihr russisches Team machten sich nach diesem Fehler große Hoffnungen auf Gold. Als die Favoritin dann mit 0,150 hinter Ashram abschloss, herrschte Schock im russischen Lager. Der Präsident des russischen Olympischen Komitees kündigte am Samstag an, dass die Organisation eine Untersuchung zu dem Bewertungsverfahren einleiten werde. Wenn sich die Entscheidung tatsächlich als fehlerhaft herausstellen sollte, würde dies für einen großen Skandal sorgen. 

Israel hat seine eigene tragische Geschichte mit der Olympiade. Bei den Spielen im Jahr 1972 in München kamen elf israelische Athleten bei einem Terrorattentat ums Leben. Bei dem diesjährigen Wettbewerb wurde erstmals eine Schweigeminute für die Opfer eingelegt. Auch in Tokio zeigte der Antisemitismus wieder sein hässliches Gesicht: Sowohl ein algerischer als auch ein sudanesischer Judoka weigerten sich gegen ihren israelischen Rivalen anzutreten und wurden somit direkt disqualifiziert. Umso besonderer ist es für Vertreter des jüdischen Staates bei dem Wettbewerb Siege für Israel einzuholen. 

Bild: Die israelische Goldmedaillistin in rhytmischer Sportgymnastik, Linoy Ashram. Quelle: Olivier Fitoussi/Flash90

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