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Neuanfang für junge Familie nach Terrorattacke

JERUSALEM, 11.08.2021 (TPS/DK) – Als Terroristen eine Bushaltestelle nahe Ofra im Dezember vor zwei Jahren ins Kreuzfeuer nahmen, wusste noch niemand, dass der Angriff zu Israels jüngstem Terroropfer führen sollte. In der dreißigsten Woche schwanger, wurde Shira Ish-Ran schwerverletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Bei der Notfalloperation entschieden sich die Ärzte schweren Herzens, in diesem frühen Stadium zu entbinden. Doch drei Tage später erlag das Kind seinen Verletzungen, während seine Mutter selbst noch auf der Intensivstation lag. Die Eltern gaben ihrem verstorbenen Sohn den Namen Amiad Yisrael, auf Deutsch übersetzt heißt das soviel wie „Mein Volk Israel währe ewig“. Zwei Jahre nach den tragischen Geschehnissen hat Shira einen gesunden Sohn zur Welt gebracht – ein Neunanfang für ihre junge Familie nach dem schweren Trauma. 

Dasselbe Ärzteteam entbindet Shiras erstes und zweites Kind

Dasselbe Team von Ärzten, das Shira am Tag ihres tragischen Verlustes begleitete, kam zur Geburt ihres kleinen Jungen wieder zusammen. Das Kind wurde gesund mit 2,8 kg auf die Welt gebracht. Der Leiter des Shaare Zedek Krankenhauses, Prof. Ofer Marin, beglückwünschte Shira und ihren Mann Amichai. „Der gesamte Mitarbeiterstab des Shaare Zedek Krankenhauses ist glücklich und aufgeregt zusammen mit Shira und Amichai. Wir waren in den schwierigen Augenblicklichen vor über zwei Jahren bei ihnen und freuen uns sehr, sie in diesem glücklichen Moment zu begleiten.  Wir wünschen ihnen viel Glück, Freude und Frieden.“

Auch Shiras Vater, Haim Silberstein, zeigte sich tief bewegt. Er dankte Gott für „die große Freundlichkeit, die er unserer Familie erwiesen hat“ und erzählte weiter: „Nach dem abscheulichen Angriff und der Ermordung von Amiad Yisrael schließt sich der Kreis, nachdem Shira und Amichai heute einen süßen Jungen bekommen haben. So werden die Worte wahr, die Shira sagte, als sie Amiad Yisrael zum Zeitpunkt seines Todes hielt: ‚Wir werden es ihnen zeigen, wir werden mehr Kinder auf die Welt bringen, ‘Am Israel Chai’ [das Volk Israel lebe].“

Wartende an Siedlungs-Bushaltestellen werden oftmals ins Visier genommen

Ofra ist eine Siedlung im sogenannten Westjordanland. An der Kreuzung vor der Ortschaft herrscht oftmals reger Verkehr, da sie an der Straße zwischen Jerusalem und Nablus liegt. Es ist bereits öfter zu Terrorattacken auf Wartende vor der Siedlung in Ofra und an Bushaltestellen anderer Siedlungen gekommen, da die Menschen dort ungeschützt am Straßenrand stehen. Bei dem Attentat im Dezember 2018 wurden neben Shira Ish-Ran sechs weitere Personen verletzt. 

Bild: Shira Ish-Ran bei Pressekonferenz im Shaare Zedek Krankenhaus, nach dem Terrorattentat in Ofra. Quelle: Esty Dziubov/TPS

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