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Namhafte Menschenrechtsorganisation verurteilt Raketenbeschuss der Hamas

JERUSALEM / NEW YORK, 13.08.2021 (DK) – Nichtregierungsorganisationen beklagen immer wieder die zahlreichen Menschenrechtsverletzungen und Gefahren, denen die Menschen im Gazastreifen ausgesetzt sind. Der Name Israels fällt in diesem Zusammenhang sehr oft – selten Erwähnung finden dagegen die Brutalitäten des Terrorregimes der Hamas. Die in New York ansässige Organisation Human Rights Watch hat nun aber das Verhalten beider Seiten bei dem jüngsten Konflikt im Mai kritisch in Augenschein genommen. Erstmals wurden auch Verbrechen der Hamas als Menschenrechtsverletzungen kritisiert und zwar nicht nur an der israelischen sondern auch der eigenen Bevölkerung. 

Während der elftägigen Auseinandersetzung zwischen Israel und Gaza im Mai diesen Jahres kamen 13 Israelis und knapp 250 Palästinenser ums Leben. Aufgrund der hohen Opferzahlen war der Aufschrei in der internationalen Gemeinschaft groß. Unabhängige Untersuchungen zu möglichen Kriegsverbrechen wurden gefordert. Der Bericht der Human Rights Watch diese Woche zu diesem Thema dürfte für nicht wenige überraschend ausgefallen sein: In der Vergangenheit waren vorallem Verletzungen auf der Seite des israelischen Militärs zur Diskussion gestanden. 

Über 600 Raketen der Hamas landeten im Gazastreifen 

4360 ungelenkte Raketen feuerte die Terrororganisation Hamas in weniger als zwei Wochen auf Israel. Das erklärte Ziel waren die Bürger des jüdischen Staates. Unter den Raketen wurden allerdings auch rund 650 Fehlzündungen gezählt, die noch innerhalb der Küstenenklave einschlugen. Somit waren Gazas Bürger nicht nur der Gefahr israelischer Bombardements, die zum Großteil im Vorhinein angekündigt wurden, sondern auch der ihrer eigenen Regierung ausgesetzt. Die Hamas verweigerte offizielle Angaben zu diesen Vorfällen. Die amerikanische Nichtregierungsorganisation erklärte, sie habe festgestellt, dass am 10. Mai in Jabaliya im nördlichen Gazastreifen mindestens eine von Terrorgruppen gestartete Rakete sieben Menschen getötet und 15 verletzt habe. Dies ergab eine ausgiebige Analyse von Video- und Satellitenmaterial. 

Hamas hat mehrmals gegen das Kriegsrecht verstoßen 

„Bewaffnete palästinensische Gruppen haben während der Kämpfe im Mai eklatant gegen das Kriegsrechtsverbot mit willkürlichen Angriffen verstoßen, indem sie Tausende von ungelenkten Raketen auf israelische Städte abgefeuert haben“, sagte Eric Goldstein, amtierender Direktor der Abteilung Naher Osten und Nordafrika. Das Statement folgte einen Tag nachdem das palästinensische Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNRWA „die Existenz und die potenzielle Nutzung von Tunneln durch palästinensische bewaffnete Gruppen“ unter seinen Schulen in Gaza verurteilt hatte, da sie zuvor unter medialen Druck geraten waren. 

Die Hamas hatte während des Konflikts offen ihre Angriffe auf israelische Städte angekündigt. Für dies fand die Human Rights Watch klare Worte: „Nach dem humanitären Völkerrecht und dem Kriegsrecht dürfen Kriegsparteien nur militärische Ziele angreifen“, so die Organisation und fügte hinzu, dass „das Abfeuern solcher Raketen zum Angriff auf zivile Gebiete ein Kriegsverbrechen ist.“

Auch Israel wurde von der Human Rights Watch Fehlverhalten in der Kriegssituation vorgeworfen. Die israelische Armee erklärte jedoch, sie nehme nur Ziele ins Kreuzfeuer, die von Terrorgruppen im Gazastreifen genutzt werden.

Bild: Mitglieder der Terrorgruppe Islamischer Dschihad im Gazastreifen. Quelle: Abed Rahim Khatib/Flash90

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