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Posttraumatisierter Kriegsveteran erwacht aus dem Koma nach gescheitertem Selbstmordversuch

RAMAT GAN, 27.09.2021 (NH) – Für ein ganzes Land sind es die ergreifendsten Nachrichten im letzten halben Jahr. Nachdem Israel lange Monate um das Lebens des Kriegsveteranen Itzik Saidijans bangte, berichtet jetzt sein engster Familienkreis, dass er auf seine Angehörigen reagiert und mit ihnen kommunizieren kann. Über kleine Bewegungen und Gesten zeige er seiner Familie, dass er seine Umgebung wahrnimmt. “Heute hat er zum ersten Mal wirklich eine Frage beantwortet und wir haben alle geweint”, schildert Saidijans Bruder Avshalom gestern Abend in den israelischen Nachrichten Arutz 13. “Im Moment kann er noch nicht sprechen und seine Situation wird immer noch als lebensbedrohlich eingeschätzt, aber es gibt eine kleine Verbesserung und wir sehen, dass sein Körper langsam auf die Behandlungen reagiert“, fügte er hinzu. Saidijans Ärzte begannen vor zwei Wochen, die Medikamentdosis langsam zu reduzieren, die ihn sediert hielten, um ihn behutsam wieder zu Bewusstsein zu bringen. Von Tag zu Tag reagiert Itzik ein wenig mehr.

Itzik gab den Kampf gegen die Bürokratie im April auf

Der ehemalige Soldat hatte sich im April diesen Jahres, einen Tag vor Beginn des Soldatengedenktages, vor dem Sozialamt in Petah Tikva selbst in Brand gesteckt. Der 26-jährige Armee-Invalide kämpfte seit Jahren für die staatliche Anerkennung seiner schweren posttraumatischen Belastungsstörung. Als letztes Zeichen in dem zermürbenden bürokratischen Krieg zündete er sich selbst an. Itzik kämpfte in der Gaza-Offensive “Protective Edge” als Teil der Golani-Kampfeinheit. Die schweren Kriegserlebnisse hinterließen ihre Wunden bei dem jungen Mann.

Ein kleiner Kuss mit großer Bedeutung

Itziks Schwester Leah erklärte in den israelischen Nachrichten: “Ich bat ihn mir einen Kuss zu geben, er legte seine Lippen an meine Wange und gab mir einen kleinen Kuss. Es fühlt sich an, als wäre er neu geboren. Wir sind so glücklich. Was die Ärzte und Krankenschwestern im Shiba-Krankenhaus geleistet haben, ist einfach heilige Arbeit. Seine Überlebenschancen waren gleich null. Es ist so ergreifend, wie ganz Israel zu einer großen Familie wurde und nie aufgehört hat zu beten und uns zu stärken!”.

Titelbild: Itzik Saidijan (rechts) und Ziv Shilon: Zwei Soldaten, die in Gazakriegen kämpften. Bei einem Soldaten ist die Verletzung augenscheinlich, bei dem anderen ist sie nicht ersichtlich. Foto: Mit freundlicher Erlaubnis von Ido Izsak

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