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Coronabedingte Kinderkrankheit: COVID fordert Leben eines israelischen Teenagers

JERUSALEM, 10.10.2021 (DK) – Bei Kindern und Teenagern kommt es bei einer Erkrankung mit Corona bekanntlich nur selten zu schweren Verläufen. In seltenen Fällen wartet allerdings wenige Wochen später ein Schock auf die jungen Patienten: Bei hohem Fieber und Ausschlag am gesamten Körper heißt die Diagnose PIMS. Es handelt sich dabei um eine coronabedingte Kinderkrankheit, bei der sich das Immunsystem plötzlich gegen den Körper wendet. In Israel hat es einen einen 16-jährigen Teenger getroffen. Am Samstag verstarb Aden Jamal Fayumi aus der Stadt Jaljulia mehrere Wochen nachdem er positiv auf das Virus getestet wurde. 

Sechs Monate altes Baby kämpft nach Corona Infektion um sein Leben

Seit PIMS zum ersten Mal in Israels Krankenhäusern auftrat, sind rund hundert Fälle der Post-COVID Komplikation verzeichnet worden. Aden ist das erste Kind, das trotz zweiwöchiger Behandlung in einem Krankenhaus starb. Er wurde nicht gegen Corona geimpft. Im Kinderkrankenhaus in Petah Tikvah war der junge Mann an ein Beatmungsgerät angeschlossen, doch sein Zustand verschlechterte sich stetig. Aden litt nicht an Vorerkrankungen. Sein Tod kam nur zwei Tage nachdem ein sechs Monate altes Baby auf dieselbe Krankheit diagnostiziert wurde. Das Kind kämpft noch immer um sein Leben. 

„Es gibt einige Kinder im Land mit PIMS und nicht wenige sind an Beatmungsgeräte angeschlossen. Dies ist eine schwere Krankheit. Ich denke, wir sehen einen Anstieg von PIMS in den vergangenen Wochen“, erklärte Dr. Ofer Schiller, der als Kinderarzt in der Klinik in Petah Tikvah tätig ist. Er äußerte auch Bedenken, dass möglicherweise ein Anschluss an Beatmungsgeräte die Entzündungswerte noch weiter nach oben treiben könnte. Obwohl Symptome dank der künstlichen Beatmung erst einmal in Schach gehalten werden, wird so das virale Entzündungssyndrom PIMS letztendlich noch verstärkt. 

Nur wenige dreifach Geimpfte in kritischem Zustand 

In Israel beginnt die vierte Welle allmählich abzuebben. Trotz sinkender Infektionsraten sind noch immer Rekordzahlen von Patienten an Beatmungsgeräte angeschlossen. Derzeit verzeichnet Israel 460 Patienten auf den Corona-Stationen in den Krankenhäusern des Landes. Von den 460 Fällen sind 349 ungeimpfte Patienten, 68 erhielten zwei Impfdosen, und 29 sind dreimal geimpft worden. Damit sind etwa 7 % der Patienten trotz Auffrischungsimpfung von schweren Komplikationen betroffen. „Ich kann nicht sagen, dass ich 7% für viel halte“, sagte der Generaldirektor des Gesundheitsministers, Prof. Nachman Asch. „Der Impfstoff, auch die dritte Spritze, funktioniert nicht zu 100%. Es ist zu 95% wirksam.“ Das Gesundheitsministerium betont, dass dies sehr gute Ergebnisse sind.

Bild: Mitarbeiter auf der Corona-Station des Shaare Zedek Krankenhauses in Jerusalem. Quelle: Yonatan Sindel/Flash90

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