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Trotz Coronakrise und Gazakrieg: Dramatischer Anstieg der Einwanderung nach Israel

JERUSALEM, 11.10.2021 (NH) – Neuen Statistiken zufolge ist trotz internationaler Luftfahrt- und Reisebeschränkungen die Zahl der jüdischen Neueinwanderer in Israel im Jahr 2021 deutlich gestiegen. Dies berichtete das Migrationsministerium und die Jewish Agency. Die Neuankömmlinge ziehen trotz Kriegsgefahr und weltweiter Pandemie in das kleine Land. Es ist ein positives Zeichen, dass sich die Menschen trotz der Hürden nicht einschüchtern lassen.

Ein Nationalfeiertag für Einwanderer mit biblischem Hintergrund

Das Ministerium für Einwanderung und Integration berichtet über den überraschenden Anstieg von 31 Prozent vor dem jährlichen Nationalfeiertag „Yom-Aliyah“, der auf den 7. Tag im jüdischen Monats Heshvan fällt. Im gregorianischen Kalender handelt es sich dabei um den 13. Oktober. Das hebräische Wort für Einwanderung heißt „Aliyah“, wörtlich übersetzt bedeutet es so viel wie „Aufsteigen“. Am Aliyah-Tag werden in Israel die sogenannten „Olim Chadashim“, die Neueinwanderer, aus der ganzen Welt gefeiert. An diesem Datum wird in den Synagogen auch der Abschnitt in der Tora verlesen, der von Abraham, dem Stammvater des jüdischen Volkes berichtet. Dieser wurde angewiesen nach Israel auszuwandern.

„Israel hat trotz der Covid-19-Pandemie weiterhin einen dramatischen Anstieg von Neueinwanderungen verzeichnet“, berichtet das Ministerium. Seit Beginn des neuen Jahres sollen 20.360 Einwanderer den kleinen Staat zu ihrer neuen Heimat gemacht haben–in der Tendenz steigend. Im Vergleich waren es zum Vorjahr nur 15.598.

Der amtierende Vorsitzende der Jewish Agency, Yaakov Hagoel, erklärte, dass jeder einzelne Einwanderer ein strategischer Gewinn für den jüdischen Staat sei. „Wir alle müssen zu ihrer Integration beitragen. Wir werden durch jeden Neueinwanderer gestärkt, der beschließt nach Israel zu ziehen“, so Hagoel.

Woher kommen die Neuankömmlinge?

Den Daten des Ministeriums zufolge kommen die meisten Migranten aus Russland. Insgesamt 5.075 Menschen wanderten von dort nach Israel ein. Als Nächstes kommen die Vereinigten Staaten, aus denen 3.104 Einwanderer verzeichnet wurden. Aus Frankreich stießen 2.819 Personen zum jüdischen Staat und 2.819 kamen aus der Ukraine. Dank der Initiative des Ministeriums in Zusammenarbeit mit der Jewish Agency, wanderten auch 1.580 Personen aus Äthiopien in Israel ein. Die „Operation Tzur Israel“ widmet sich den verbliebenen Juden in Äthiopien und versucht sie nach Israel zu bringen.

780 Einwanderer kommen aus Weißrussland, 633 aus Argentinien, 490 aus Großbritannien, 438 aus Brasilien und 373 aus Südafrika – so berichtet das Ministerium.

Eine weitere interessante Statistik betrifft das Alter der Neuankömmlinge im Heiligen Land: Mehr als die Hälfte von ihnen sind junge Menschen – unter 35 Jahren. Nur 13,9 % der Einwanderer sind über 65 Jahre alt.

Seit der Staatsgründung Israels im Jahr 1948 haben mehr als 3.340.000 Personen „Aliyah“ nach Israel gemacht. Für sie heißt es: „Bruchim HaBaim“ – „Herzlich Wilkommen“!

Titelbild: Etwa 300 neue Einwanderer aus Frankreich kommen mit einem speziellen „Aliyah-Flug“ am Ben-Gurion-Flughafen an, der von der Jewish Agency organisiert wird. Foto: Miriam Alster/Flash90

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