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Die Sicherheit Israels in neuen Händen: Ronen Bar wird Chef des Inlandsgeheimdienstes

JERUSALEM, 12.10.2021 (DK) – Umringt von einer feindlich eingestellten Region, ist Sicherheit in Israel politisch nicht verhandelbar. Doch in wessen Hände die Zukunft des jüdischen Staates gelegt werden soll, ist durchaus eine Frage der Politik. Aufgrund der ständigen Bedrohung genießt der israelische Inlandsgeheimdienst Shin Bet großes Ansehen im Land. Dies geht mit viel Macht und Einfluss einher. Premierminister Naftali Bennett hat jetzt Ronen Bar mit der Führung des Shin Bet betraut. Damit scheidet der vom ehemaligen Regierungschef Benjamin Netanjahu favorisierte Meir Ben-Shabbat erstmal aus. Bennett und Bars Verbindung wird darauf zurückgeführt, dass beide ihren Armeedienst in der Eliteeinheit Sayeret Matkal absolvierten. Der Regierungschef nannte Bar „einen wagemutigen Kämpfer und einen ausgezeichneten Kommandanten.“

Trotz Hürden schafft es Bar nach ganz oben 

Überhaupt ist Bars Vita sehr beeindruckend. Nach seinem Militärdienst begann Bar als Agent beim Geheimdienst. Innerhalb der Institution kletterte er auf der Karriereleiter immer höher, bis er im Jahr 2018 schließlich zum stellvertretenden Leiter erklärt wurde. Aber nicht nur militärisch sondern auch akademisch hat der 55-jährige Erfolge zu verzeichnen. Seinen Master erhielt Bar von der renommierten Havard Universität in den Vereinigten Staaten. Inzwischen ist er verheiratet und hat drei Kinder. Auf dem Weg nach ganz oben wurden Bar auch Stolpersteine in den Weg gelegt. In einem anonymen Brief wurde er ungebührlichen Verhaltens bezichtigt. Nähere Details sind nicht bekannt. Der oberste Gerichtshof hat jedoch nach einer Prüfung alle Anschuldigungen fallen gelassen. 

Chef des Inlandsgeheimdienstes wendet sich in seltenen Fällen an die Öffentlichkeit 

Während die Identitäten von Agenten des Shin Bet geheim gehalten werden, handelt es sich beim Chef der Organisation um eine Person des öffentlichen Lebens. In seltenen Situationen äußert sich der Leiter des Shin Bet zum aktuellen Geschehen. Bars Vorgänger, Nadav Argaman, hatte sich international einen Namen gemacht als er die israelische Politik und die Medien vor einer Polarisierung des politischen Diskurses warnte. Nach Netanjahus Abgang wurde viel Hetze gegen Bennett betrieben, der aufgrund seines Bündnisses mit linken Fraktionen und einer arabischen Partei zur Persona non grata wurde. Argaman erhöhte zu dieser Zeit den Schutz des Regierungschefs, um ihn vor Attentaten zu schützen. 

Auch Verteidigungsminister Benny Gantz zeigte sich mit der Wahl zufrieden. Er schrieb auf Twitter: “Wir kennen uns seit vielen Jahren und ich bin sicher, du wirst deine Rolle mit großem Einsatz und Professionalität wahrnehmen.“

Eine Institution gegen den Terrorismus 

Der israelische Inlandsgeheimdienst bekämpft Terrorismus in allen Sektoren der Gesellschaft. Aktivitäten palästinensischer aber auch jüdischer Terroristen werden ins Visier genommen. Angriffe auf jüdische Bürger werden täglich vereitelt. Die Organisation zählt in etwa 5000 hauptamtliche Mitarbeiter, die sich oft unter Bedrohung ihres eigenen Lebens für den Schutz ihrer Mitmenschen einsetzen. 

Bild: Ronen Bar, der neue Chef des israelischen Inlandgeheimdienstes. Quelle: Flash90

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