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Volle Bars an Silvester trotz Omikron – Deutscher Student mit Messer angegriffen

TEL AVIV, 02.01.2022 (DK) – Der erste Tag im Neujahr ist in Israel kein Feiertag. Für viele Israelis wurde der Jahreswechsel bereits mit dem jüdischen Neujahrsfest im September eingeläutet. Doch immer mehr junge Leute, denen Silvesterfeiern aus Filmen bekannt sind, strömen in der Nacht zum 1. Januar in die Partyviertel ihrer Stadt. Der Corona-Mutante Omikron und den neuen Bestimmungen zum Trotz, besuchten Tausende Israelis die Clubs,  Bars und Restaurants der Mittelmeermetropole Tel Aviv. Vor allem die 1,6 Millionen Israelis, die aus der ehemaligen Sowjetunion eingewandert sind, feiern oftmals Silvester. Noch im vergangenen Jahr patrouillierten Polizisten in den Straßen, um jedwede Zusammenkunft zu verhindern. Allerdings dämpften einige Zwischenfälle die feierliche Stimmung dieses Wochenende.

Deutscher Student vor Club mit Messer angegriffen 

Bei einer Schlägerei vor einem Nachtclub in Tel Aviv wurde ein Student aus Deutschland mit einem Messer angegriffen. Der 22- Jährige wurde schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Während seines Aufenthaltes in Israel war der Student in Herzliya ansässig. Die Polizei verhaftete drei junge Männer aus Herzliya und Raanana, die der Tat verdächtigt werden. Insgesamt wurden in der Nacht zum neuen Jahr 28 Menschen Opfer von gewalttätigen Übergriffen, drei von ihnen mussten aufgrund von Verletzungen vom Rettungsdienst behandelt werden. Zudem sind Dutzende Teenager mit Alkoholvergiftung in Kliniken eingeliefert worden. 

Am Donnerstag sind in Israel neue Regelungen zur Eindämmung der Pandemie in Kraft getreten. Bei Zusammenkünften von mehr als 50 Personen müssen auch draußen Masken getragen werden. Versammlungen an denen mehr als 100 Menschen teilnehmen, sind nur für Geimpfte zugänglich. Für die Verschärfung der Richtlinien ist die schnelle Ausbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante verantwortlich. Israel verzeichnet derzeit eine Infektionsrate von 1.71 und die Zahl der täglichen Neuinfektionen lag am Wochenende bei über 5000. Jedoch ist kein drastischer Anstieg schwerkranker Corona-Patienten zu verzeichnen. 

Omikron-Variante schreckt junge Menschen nicht vom Feiern ab

Für die Feiernden war Corona kein Hinderungsgrund, es an Silvester dieses Jahr endlich wieder Krachen zu lassen. Da Omikron zwar als ansteckend, aber als weniger gefährlich gilt, scheinen die Tel Aviver wenig besorgt. „Ich bin geimpft, also mache ich mir keine Sorgen“, erklärte Uriel Shishkin gegenüber der israelischen Online-Zeitung Ynet. „Lasst euch impfen, geht aus, lebt euer Leben und alles wird in Ordnung“, so der junge Mann gegenüber Reportern in einer Bar in Tel Aviv. Die 22-jährige Neta Ofir schien dagegen etwas vorsichtiger: „Wir waren ein wenig besorgt auszugehen, aber beschlossen, uns ein ruhiges Plätzchen zu suchen und draußen zu sitzen, so dass wir den Plan nicht aufgeben mussten.“ Sie fügte hinzu: „Wir wollen es ein bisschen lockerer angehen und feiern.“

Bild: Israelis mit jüdisch-russischem Hintergrund feiern Silvester in Tel Aviv. Quelle: Gideon Markowicz/Flash90

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