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Zwischen Luftalarm, der “Tikva” und Patientenaufnahme: das israelische Feldlazarett eröffnet seine Türen

JERUSALEM, 24.03.2022 (NH) – Die rührende Eröffnungszeremonie des israelischen Feldlazaretts in Mostyska im Westen des Landes wird von der israelischen Nationalhymne “Ha’Tikva” (zu Deutsch: “Die Hoffnung”) begleitet. An den Feierlichkeiten nahmen ukrainische Regierungsvertreter, der stellvertretende Gesundheitsminister und der Bürgermeister der Stadt teil. Dr. David Dagan, Leiter der Delegation und des improvisierten Krankenhauses, verdeutlicht die Wichtigkeit und das Privileg des jüdischen Staates, immer eine tröstende Hand auszustrecken, wo Unterstützung gebraucht wird. “Wir sind hier, um der Stern zu sein, der bedürftigen Flüchtlingen den Weg weist.”

Patientenempfang unter Sirenenalarm

Kurz nach der Eröffnungsfeier am späten Dienstagnachmittag zerschnitten Luftschutzsirenen den Himmel der ukrainischen Stadt und verdeutlichten einmal mehr die Notwendigkeit der Ärzte-Delegation aus dem Heiligen Land. Für die Israelis ist der Luftalarm über ihren Köpfen keine unbekannte Materie und wird von Dr. Goldstein sogar als “ziemlich normal” abgetan. Die 60 medizinischen Mitarbeiter werden in den kommenden vier Wochen ukrainische Flüchtlinge behandeln.

Am ersten Tag wurden in dem neuen Feldkrankenhaus in der Nähe der polnischen Grenze bereits 50 Patienten versorgt. Tausende Flüchtlinge werden in den kommenden Wochen erwartet. Des Weiteren plant das israelische Ärzteteam, selbst auch lokales Personal zu schulen.

Grundschule wird zum Krankenhaus

Das provisorische Krankenhaus wurde auf den Namen “Kochav Meir” getauft, zu deutsch “Leuchtender Stern”. Auf einem Grundschulgelände in Mostyska wurden zehn Außenzelte aufgestellt und mehrere Klassenzimmer in verschiedene Krankenhausstationen wie eine Notfall-und Kinderstation sowie einen Kreißsaal umfunktioniert. Das Feldlazarett verfügt bis dato über 150 Betten und sei auf die Behandlung von Dutzenden Patienten ausgerichtet.

Das Ärzteteam soll zwar auf die Behandlung von pädiatrischen und chronischen Krankheiten spezialisiert sein, doch seien die Mediziner auch auf die Behandlung von Traumafällen vorbereitet. Im Notfall könnten in der 5,9 Millionen Euro teuren medizinischen Einrichtung sogar größere Operationen durchgeführt werden. Die 100 Mitarbeiter der israelischen Delegation sind in improvisierten Schlafräumen innerhalb des Schulgebäudes untergebracht.

Die Option, die humanitäre Mission zu verlängern, sei von den Rahmenbedingungen und der weiteren Entwicklung des Konflikts abhängig.

Titelbild: Premierminister Naftali Bennett und Außenminister Yair Lapid nehmen an der Abflugzeremonie der israelischen Hilfsdelegation zur Einrichtung eines Feldlazaretts in der Ukraine am 21. März 2022 auf dem Flughafen Ben Gurion in der Nähe von Tel Aviv teil. Foto von Marc Israel Sellem / POOL 

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