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Eine Delegation des Hadassah-Krankenhauses rettet in Polen das Leben eines ukrainischen Kindes

JERUSALEM, 20.04.2022 (NH) – Israel versucht sich seit einigen Wochen in einem politischen wie zwischenmenschlichen Drahtseilakt, was die anhaltende Krise in der Ukraine und die gewaltige russische Invasion betrifft. Zwar schlägt Jerusalem die ukrainischen Hilferufe um eine Waffenlieferung wiederholt aus, doch versucht der jüdische Staat, das ukrainische Volk durch humanitäre Hilfe zu unterstützen. So schickte Israel ein 100-Tonnen-Hilfspaket, davon 17 Tonnen medizinische Ausrüstung und Medikamente im Wert von 21 Millionen Schekel (5,9 Millionen Euro) in die Ukraine. Dem humanitären Unterstützungspaket folgten verschiedene medizinische Delegationen.

Israelische Ärzteteams und Hilfsorganisationen vor Ort

Das Sheba Medical Center errichtetet mit einem 60-köpfigen Ärzteteam ein Feldlazarett und die bekannte Organisation “United Hatzalah” entsendete freiwillige Helfer nach Moldawien, die sich dort um ukrainische Flüchtlinge kümmern.

Zusätzlich befindet sich ein professionelles Team des Hadassah Medical Centers seit zwei Monaten mit einer mutigen Delegation an der polnisch-ukrainischen Grenze. Das freiwillige Ärzteteam kümmert sich täglich um tausende ukrainische Flüchtlinge, die vor dem grausamen Krieg in ihrem Land fliehen. Im provisorischen Flüchtlingslager in Przemysl wird von der Hadassah-Delegation in Zusammenarbeit mit der Organisation “Natan” und dem Roten Kreuz eine kleine Klinik betrieben. Die israelischen Ärzte behandeln nicht nur schwere Traumafälle, Unfälle und Krankheiten, sondern sorgen bei den kleinen Patienten mit ihrem medizinischen Clown für ein wenig Abwechslung.

Der zweijährige Alex mit seiner Mutter und den freiwilligen Gelben Engeln der Hadassah-Delegation. Foto: Mit freundlicher Erlaubnis von Hadassah Medical

Team rettet Leben des kleinen Alex

Das liebevolle Ärzteteam rettete dem kleinen Flüchtlingskind Alex das Leben. Der Zweijährige war mit seiner Mutter aus Charkiw geflohen. Das Kleinkind brauchte drei Operationen wegen eines schweren Darmverschlusses. Bei einer früheren Operation wurde Alex von einem ukrainischen Chirurgen ein temporäres Stoma gelegt. Das Stoma ist eine Öffnung, durch die der Kot aus dem Darm in einen speziellen Stomabeutel gelangt. Der künstliche Darmausgang sollte für das Kind eine vorübergehende Lösung darstellen. Da während der Operation des kleinen Alex die Stadt von russischem Artilleriefeuer unter Beschuss genommen wurde, mussten die ukrainischen Chirurgen den Eingriff abbrechen.

Als Alex und seine Mutter nach der Flucht die Klinik in Przemysl erreichten, hatte sich der Beutel gelöst und die Eingeweide des Kindes waren schmerzhaft freigelegt.

Das israelische Personal desinfizierte den Operationsbereich, schob die Eingeweide wieder an ihren Platz und ersetzte den Stomabeutel des Kleinkindes. Der israelische Kinderarzt Mohamad Hadhud aus dem Jerusalemer Hadassah Krankenhaus Ein Kerem erklärt, dass durch die OP eine schwere Infektion verhindert wurde, die schnell das Leben des kleinen Jungen hätte gefährden können.

Alex und seine Mutter verabschiedeten sich von dem Pflegepersonal aus Israel mit einer großen Umarmung. Einmal mehr beweist Israel mit viel Mitgefühl, Liebe und Professionalität, was Nächstenliebe bedeutet.

Titelbild: Die medizinische Hadassah-Delegation aus Israel. Die Gelben Engel sind im Flüchtlingslager bekannt und werden von ihren Patienten mit viel Liebe belohnt. Foto: Mit freundlicher Erlaubnis von Hadassah Medical

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