Ein Wunder in unserer Zeit – Preise für öffentlichen Transport fallen
JERUSALEM, 04.04.2022 (MS) – Während die Benzinpreise in Israel und der ganzen Welt steigen, hat es das israelische Transportministerium geschafft, die Preise für öffentliche Verkehrsmittel deutlich zu senken. Dies ist in Zeiten von steigenden Benzinpreisen ein deutliches Zeichen für die Neuausrichtung des Verkehrs in Israel. Der Anreiz vom Auto auf Bus und Zug umzusteigen ist nun stark gestiegen.
Unglaublich günstig
Die neuen Preise für öffentliche Verkehrsmittel sind sehr niedrig und für Bürger über 75 Jahre sind sie sogar auf null gefallen. Diese dürfen alle öffentlichen Verkehrsmittel nun kostenlos nutzen.
Ein Monatsticket für das gesamte Land, ausgenommen Eilat, kostet jetzt nur noch 225 Schekel, knapp über 70 Euro. Kinder, Teenager, Menschen mit Behinderungen und Bürger im Alter zwischen 62 und 75 Jahren bekommen dieses bereits günstige Ticket sogar zum halben Preis.
Der Preis für eine regionale Monatsfahrkarte außerhalb der großen Städte Jerusalem, Tel Aviv und Haifa, die einen Radius von 40 Kilometern umfasst, fällt von 299 auf 99 Schekel (etwa 30 Euro). Ältere Bürger bekommen auch hier eine 50 prozentige Ermäßigung.
Die Preise für Fahrkarten innerhalb von Städten waren bisher sehr unterschiedlich, aber werden nun fast überall 5,50 Schekel kosten (etwa 1,50 Euro).
All diese Änderungen sollen in den kommenden Wochen in Kraft treten.
Das Volk wird erzogen
Transportministerin Merav Michaeli von der Arbeitspartei stellte die Verkehrsreform zusammen mit Finanzminister Avigdor Lieberman während einer Pressekonferenz vor. Michaeli erklärte den Reportern, „Das Ziel der Reform ist es, die Israelis zu ermutigen, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen, so dass die Straßen nicht so verstopft sind, Verkehrsunfälle abnehmen und wir unsere Klimaziele erreichen.“
Es wäre durchaus wünschenswert, diese Ziele zu erreichen, denn der Verkehr in den Städten Israels ist ein großes Chaos. Vor allem im Großraum Tel Aviv, wo die meisten Israelis leben und arbeiten, ist der Verkehr sehr frustrierend. Allerdings lässt auch der öffentliche Transport oft zu wünschen übrig und es stellt sich die Frage, ob er mit dem erwarteten zusätzlichen Passagieraufkommen überhaupt fertig werden kann. Transportministerin Michaeli hat zwar einen ersten großen Schritt in die richtige Richtung getan, aber es steht ihr noch viel Arbeit bevor.
Titelbild: Transportministerin Merav Michaeli stellt ihre Reform vor. Alles wird günstiger. Foto: Olivier Fitoussi/Flash90