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Größte Sicherheitskrise seit Staatsgründung: Regierung warnt vor gezielten Tötungen in der Türkei

JERUSALEM, 19.06.2022 (NH) – Zwischen Urlaub und Anschlägen: Während iranische Terrorzellen auf der Jagd nach israelischen Touristen in Istanbul sind, versuchen türkische und israelische Geheimagenten mit Nachdruck, die geplanten Tötungen zu vereiteln.

Angst vor gezielten iranischen Tötungen

Am Freitagabend führten türkische und israelische Sicherheitsbeamte eine beispiellose Geheimoperation in Istanbul durch, um eine iranische Mordverschwörung gegen israelische Touristen zu vereiteln. Hochrangige Beamte aus Jerusalem warnten des Weiteren auch vor Entführungen israelischer Zivilisten. Medienberichten zufolge soll das iranische Regime verzweifelt nach einer Vergeltungsaktion suchen, um die jüngsten Morde ihrer Beamten und Wissenschaftler zu rächen. Die Iraner haben für ihre Mordpläne Terrorzellen in der Türkei, die aus rekrutierten Iranern und lokalen türkischen Agenten bestehen, den Befehl erteilt, um jeden Preis israelische Staatsbürger zu ermorden.

Ein hochrangiger israelischer Sicherheitsbeamter berichtet, der Iran stehe unter schrecklichem Druck. „Sie müssen so schnell wie möglich israelisches Blut vergießen, darum soll jeder Iraner in Istanbul seine Hand an israelisches Leben legen“ so aus Jerusalem. Demnach sind auch arabische Israelis vor Übergriffen nicht mehr sicher.

Schwerpunkt der Reisewarnungen ist Istanbul

Israels Verteidigungsminister Benny Gantz drohte jeden Versuch, israelischen Zivilisten im Ausland zu schaden, mit gewaltigem „Nachdruck“ zu beantworten. Im gleichen Zug rief Gantz alle Israelis in der Türkei dazu auf, den Anweisungen der Sicherheitskräfte zu folgen. Das Sicherheitsestablishment ließ verlauten, es befänden sich derzeit noch 2.000 Israelis in der türkischen Stadt, gegenüber 5.000 zu Beginn letzter Woche. „Diese Touristen sind trotz intensiver Reisewarnungen in die Türkei geflogen und sind auch der Aufforderung, das Land sofort zu verlassen, nicht nachgekommen“, so israelische Quellen. Die verbliebenen Israelis in Istanbul wurden jetzt ein weiteres Mal ausdrücklich gewarnt, ihre Aktivitäten auf ein Minimum zu reduzieren und bis zu ihrer Rückkehr in ihren Hotelzimmern zu verweilen.

Israelische Beamte ließen nach dem dramatischen Wochenende verlauten, dass „die Ereignisse noch nicht abgeschlossen sind, sondern die Jagd auf israelische Zivilisten noch in vollem Gange ist“. Der israelische Geheimdienst arbeite intensiv mit seinen türkischen Kollegen zusammen, um das Leben von Touristen zu schützen. Die Zusammenarbeit mit den Türken verlaufe außerordentlich erfolgreich.

Hossein Tayeb verantwortlich für Vergeltungsmaßnahmen

Schon am späten Freitagabend konnten israelische Geheimdienstquellen den Anführer der geplanten Attentate identifizierten. Es handelt sich um Hossein Tayeb – Geheimdienstchef der iranischen Revolutionsgarden. Tayeb habe demnach „in den letzten Tagen versucht, einen Angriff auf unschuldige Israelis in der Türkei durchzuführen“, erklärten Sicherheitsquellen in den israelischen Medien.

Mehrere iranische Beamte und Wissenschaftler sind in den vergangenen Wochen im Iran ermordet worden. Darunter hochrangige Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden. Die Tötungen wurden dem israelischen Staat zugeschrieben. Das iranische Regime versprach, die Morde zu rächen.

Titelbild: Israelische Touristen genießen ihren Urlaub in einem Resort in Antalya, in der Südtürkei, am 15. Juni 2022. Foto: Yossi Aloni / Flash90

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