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Palästinenser besetzen umstrittenes Land in Judäa und Samaria und beanspruchen es als ihr eigenes

JERUSALEM, 24.08.2022 (MS) – Die Palästinensische Autonomiebehörde folgt gewissenhaft einem vor über 10 Jahren ausgearbeiteten Masterplan und beansprucht durch illegale Bautätigkeit große Teile des israelischen Staatsgebiets für sich. Michael Sperber, ein Anwalt aus der Siedlung Efrat, hat sich des Problems angenommen und wendet sich an die Presse, da er von der israelischen Regierung kaum Aufmerksamkeit bekommt.

„Der Landraub ist erfolgreich, weil die israelischen Gegenmaßnahmen so schwach waren“, erklärt er Reportern. „Ihre Seite ist zielgerichtet, entschlossen und hat einen gut ausgearbeiteten Plan. Unsere Seite ist unentschlossen, unkoordiniert und in vielen Fällen weiß sie nicht einmal, was vor sich geht“.

Ein Haus beansprucht Land

„Das Baumuster ist überall gleich und besteht aus sieben Stufen“, erklärt Sperber. „Es beginnt mit einem Gewächshaus, dann ein kleiner Schuppen für Werkzeuge, gefolgt von einem größeren Schuppen für weitere Werkzeuge. Dann bauen sie ein kleines Haus und ein größeres Haus. Danach bauen sie ein mehrstöckiges Haus mit fünf bis sechs Stockwerken. Dann beginnen sie zu schießen“.

Im Juli wurde auf Sperbers Haus in Efrat geschossen. Die Polizei konnte die Täter nicht finden und spielte die Tat herunter.

Der illegale Bau führt auch zu schweren Umweltproblemen, da die Gebäude nicht an das Abwassersystem angeschlossen sind, was zu einer Verschmutzung der unterirdischen Wasserreservoirs führen könnte. Andere Dienste, wie Müllabfuhr und Strom, haben diese Orte natürlich ebenfalls nicht.

Ein genialer Plan

Laut Sperber handeln die Palästinenser nach einem detaillierten Programm, dem Fayyad-Plan, der vom ehemaligen Premierminister der Palästinensischen Autonomiebehörde Salam Fayyad 2009 entwickelt wurde. Ziel des Plans ist es, durch illegale Bau- und Landwirtschaftsprojekte so viel von Judäa und Samaria wie möglich zu übernehmen.

Auch die israelische Menschenrechtsorganisation Regavim stimmt der Einschätzung Sperbers zu und erklärt, „der Plan konzentriert sich darauf, strategisch wichtige Punkte über den Hauptverkehrsadern zu erlangen und die jüdischen Gemeinden voneinander abzuschneiden und zu isolieren.“

Sperber rechnet mit etwa 80.000 illegalen palästinensischen Gebäuden in Judäa und Samaria. Die Schuld an dieser Situation gibt er jedoch der israelischen Regierung, die zu wenig gegen den illegalen Bau tut. Regavim hingegen hat noch eine weitere Partei ausgemacht, die aktiv gegen Israel arbeitet: „Die Europäer zahlen für die Planung. Sie zahlen für die Technik. Sie zahlen für die rechtliche Unterstützung. Sie zahlen für die Infrastruktur. Sie zahlen für den Bau, obwohl sie wissen, dass er illegal ist, und sie bauen in die Verträge den möglichen Abriss ein. In den Verträgen ist auch eine rechtliche Vertretung vorgesehen, falls es zu einem Gerichtsverfahren kommt, weil es illegal ist.“

Titelbild: Die schnell errichteten Gebäude stehen oft leer. Das Land, auf dem sie stehen, wird jedoch als Eigentum beansprucht. Foto: Yaniv Nadav/Flash90

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