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Trump hatte Netanjahu grünes Licht zur Annexion von Teilen von Judäa und Samaria gegeben

JERUSALEM, 16.08.2022 (MS) –  Die Jerusalem Post berichtet, die US-Regierung unter Donald Trump hätte Benjamin Netanjahu erlaubt, autorisierte Teile des sogenannten Westjordanlands zu annektieren, wenn er dafür einen palästinensischen Staat anerkannt hätte.

In einem dreiseitigen Schreiben des damaligen US-Präsidenten Donald Trump soll der ehemalige Premierminister Benjamin Netanjahu grünes Licht für die Annexion von Teilen Judäas und Samarias erhalten haben.

Land für Anerkennung

Im Brief an Netanjahu erläutert der damalige US-Präsident seine Vision für einen Frieden in der Region. Dazu gehörte eine teilweise Annexion von Judäa und Samaria, was in einer beigelegten Landkarte dargestellt wurde.

Im Gegenzug musste sich Netanjahu jedoch verpflichten, einen souveränen palästinensischen Staat im restlichen Gebiet Judäas und Samarias anzuerkennen.

„Im Gegenzug dafür, dass Israel diese Politik umsetzt“, so der US-Präsident im Brief, „und formell detaillierte territoriale Pläne verabschiedet, die nicht im Widerspruch zu der in meiner Vision beigefügten Konzeptkarte stehen, werden die Vereinigten Staaten die israelische Souveränität in den Gebieten des Westjordanlandes anerkennen, die nach meiner Vision zu Israel gehören sollen.“

Zu hoher Preis?

Wie wir heute wissen, fand keine Annexion statt, aber die Gründe dafür sind nicht bekannt. Netanjahu hatte zwar immer wieder gesagt, keinen palästinensischen Staat anzuerkennen und auch die israelische Bevölkerung scheint dies nicht für eine gute Idee zu halten, aber öffentlich unterstützte der damalige Premierminister den Plan des US-Präsidenten.

„Sie erkennen die Souveränität Israels über alle jüdischen Gemeinden in Judäa und Samaria an, egal ob groß oder klein“, sagte Netanjahu damals. „Herr Präsident, aufgrund dieser historischen Anerkennung und weil ich glaube, dass Ihr Friedensplan die richtige Balance findet, wo andere Pläne gescheitert sind, habe ich mich bereit erklärt, mit den Palästinensern auf der Grundlage Ihres Friedensplans zu verhandeln.“

Heute ist Israel von einer Annexion des biblischen Kernlands in Judäa und Samaria weit entfernt. Vielleicht gibt es nach den Neuwahlen im November eine neue Chance, wo Netanjahu wahrscheinlich wieder zum Premierminister gewählt werden wird.

Titelbild: Diese jüdischen „Siedler“ hätten vielleicht ein sichereres Leben erhalten. Foto: Yonatan Sindel/Flash90

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