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Die Hornhäute des getöteten Soldaten Ido Baruch geben gleich zwei Menschen ihr Augenlicht zurück

JERUSALEM, 18.10.2022 (NH) – In kaum einem anderen Land der Welt liegen Trauer und Freude so eng beieinander wie in Israel. Gleich nach dem traurigen Soldatengedenktag beginnen die ausgelassenen Feierlichkeiten des Unabhängigkeitstages und mit dem plötzlichen Tod eines jungen Soldaten können gleich zwei Leben gerettet werden. Jetzt wurden die Hornhäute der Augen des ermordeten Soldaten Ido Baruch in die Augen zweier israelischer Rentner transplantiert. Mit seinem Tod gibt er gleich zwei Menschen ihr Augenlicht zurück.

„Höhle der Löwen“ tötet weiteren Soldaten

Ido Baruch wurde gerade einmal 21 Jahre alt. Letzte Woche wurde er bei einem Terroranschlag in der Nähe der Gemeinde Shavei Shomron getötet. Terroristen eröffneten das Feuer aus einem vorbeifahrenden Fahrzeug auf den Wachposten und verletzten den jungen Soldaten. Der Zustand der zunächst als „leichte Verletzung“ eingestuften Schusswunde verschlechterte sich dramatisch und Ido verstarb wenig später im Meir-Krankenhaus in Kfar Saba. Die neue Terrorzelle „Höhle der Löwen“, deren Hochburg in der palästinensischen Stadt Nablus zu sein scheint, übernahm Berichten zufolge die Verantwortung für den Mord.

Nach seinem Tod entschloss sich die Familie des getöteten Soldaten, seine Organe zu spenden. Leider war zu diesem Zeitpunkt seine Hornhaut das einzige Organ, das noch für Transplantationen verwendet werden konnte.

Terroranschlag folgt Organspende

Mit der edelmütigen Entscheidung gab die Familie den beiden Senioren ihre Sehkraft zurück. Die beiden 80-jährigen, Binyamin Goren und Aviva Raanan, waren zutiefst berührt, als sie von der Identität ihres Spenders erfuhren. „Nach der Transplantation eröffneten wir ihnen, wer der Spender war, der ihnen ihr Augenlicht schenkte“, erläuterten Sprecher des „National Transplant Center“. „Wir erblickten große Aufregung und Trauer in ihren Gesichtern.“

„Die großmütige Seele der Familie bewegte uns alle“, erzählte Rachel Vanunu, eine Transplantationskoordinatorin im Zentrum. „Sie haben sich in einem so schwierigen und schmerzhaften Moment entschieden, anderen Leben zu schenken.“ Das Transplantationszentrum berichtet, dass derzeit fast 1.000 Israelis auf der Warteliste für Transplantationen stehen.“Organspenden sind ein Ausdruck sozialer Solidarität auf höchster Ebene der Menschheit“, unterstreicht Vaanunu den aufopfernden Schritt der Familie des Soldaten.

Hunderte nehmen Abschied von Ido

Hunderte nahmen an Idos Beerdigung am vergangenen Mittwoch auf dem Friedhof seiner Heimatstadt Gedera teil. „Ein kluger und lustiger Junge, der stets seinem Umfeld half“, verabschiedet sich Idos Mutter. „Wir haben immer deinen Geschichten gelauscht, als du von deinem Armeestützpunkt nach Hause kamst. Du warst außerordentlich, einfach der Beste. Du warst immer Teil von allem. Du hast jeden um Dich herum berührt. Wir werden weiterhin unsere Familie vereint halten und dich, unser Kind, lieben. Wir sind stolz auf dich, sei Du auch stolz auf uns.“ Ido hinterlässt seine Eltern und zwei Schwestern.

Drei Tage vor dem Terrorangriff in Shavei Schomron wurde die 18-jährige Soldatin Noa Lazar bei einer Schussattacke am Shoafat-Kontrollposten in der Nähe von Jerusalem getötet. Ein weiterer Wachmann wurde schwer verletzt, der Terrorist wurde bis dato noch nicht gefasst.

Titelbild: Ido Baruch wurde nur 21 Jahre alt. Einer seiner Familienangehörigen erklärte nach der Transplantation traurig: „Jemand wird seine glücklichen Augen haben – wir werden mit den Tränen und der riesigen Leere bleiben.“ Foto: IDF
  

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