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Terroropfer nach langem Genesungsweg: „Es hat mich stärker gemacht“

JERUSALEM, 18.12.2022 (LS) – Meital Mizrahi, 28, hatte bei einem Terrorangriff im April in einer belebten Kneipe in Tel Aviv lebensgefährliche Verletzungen erlitten.

Der Anschlag ereignete sich in der Ilka-Bar in der belebten Dizengoff-Straße in Tel Aviv. Ein Palästinenser aus Dschenin eröffnete das Feuer auf die Gäste. Dabei tötete er drei israelische Männer und verletzte 13 weitere Menschen, darunter auch Meital Mizrahi. Er wurde schließlich nach einer stundenlangen Fahndung von israelischen Sicherheitskräften getötet.

Schwerste Verletzungen

Meital, die mit ihrem Mann in die Kneipe kam, wurde von einer Kugel in den Hals getroffen, die nur knapp ihre Hauptschlagader verfehlte.

„Ich denke immer noch darüber nach, ob es Schicksal oder göttliche Vorsehung war, die mich gerettet hat, als die drei Männer, die neben mir saßen, getötet wurden“, erklärt sie. „Die Tortur, die ich durchgemacht habe, war schockierend und schmerzhaft, aber sie hat auch etwas Gutes bewirkt. Es hat mich und meine Familie näher zusammengebracht und mich dazu veranlasst, meine Träume zu verfolgen und zu beweisen, dass ich stärker bin, als ich es je für möglich gehalten hätte.“

Die junge Frau wurde mit schweren Verletzungen am Oberkörper ins Krankenhaus gebracht. „Die Ärzte kämpften um mein Leben“, erzählt Meital. „Ich wollte ausgehen, um etwas zu trinken – und dann fand mich in einem Krankenhauszimmer wieder, mit schmerzhaften Verletzungen, darunter Frakturen im Oberkörper, eine durchstochene Lunge und eine Hand, die ich nicht mehr bewegen konnte.“

Das Leben nutzen

Trotz der Schwierigkeiten weigerte sie sich, aufzugeben. „In einer meiner ersten Nächte im Krankenhaus sprachen mein Mann und ich darüber, was bei dem Angriff passiert war. Ich habe ihm versprochen, dass ich nicht aufgeben, sondern weiterkämpfen werde.“

Meital wurde im August aus dem Krankenhaus entlassen. Sie erzählt, sie habe weiterhin mit ihren körperlichen und seelischen Narben zu kämpfen und müsse ihre Ängste im Alltag bewältigen. Doch sie habe eine zweite Chance im Leben erhalten, die sie nutzen werde: „Ich habe ein Architektur- und Designbüro gegründet. Mir wurde klar: wenn ich mich dem stellen kann, was ich durchgemacht habe, dann kann ich alles bewältigen. Also beschloss ich, meinen Traum zu verwirklichen“.

Titelbild: Die Einwohner Tel Avivs wurden von dem Anschlag im April zutiefst geschockt. Foto: Noam Revkin Fenton/Flash90

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