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Israelisches Ärzteteam reist nach Nigeria, um Kinder mit Augenkrebs zu behandeln

JERUSALEM, 11.01.2023 (NH) – Israel ist bei Naturkatastrophen, Kriegen und Epidemien meistens als erstes Land am Einsatzort und leistet lebensrettende, humanitäre Hilfe. Die israelischen Feldlazarette gelten als die fortschrittlichsten der Welt. Im Jahr 2010 errichtete eine israelische Delegation nach einem verheerenden Erdbeben ein Feldlazarett in Haiti. Knapp ein Jahr später folgte ein weiteres provisorisches Lazarett nach dem Tsunami in Japan. 2013 reiste eine israelische Hilfsdelegation auf die Philippinen und 2015 wurde das größte Feldlazarett aller Zeiten in Nepal errichtet. Die blau-weißen Hilfstruppen sind in verschiedenen Orten auch in der Ukraine vertreten. Israelis imponieren mit ihrem unglaublichen Drang, anderen Menschen und Nationen zu helfen. Jetzt ist ein Spezialistenteam von fünf renommierten israelischen Augenärzten nach Nigeria gereist, um dort Kinder mit Augenkrebs zu behandeln.

Fünf Augenärzte auf Mission in Afrika

Fünf Augenspezialisten des Sheba-Tel Hashomer Krankenhauses haben sich auf eine fünftägige Rettungsmission in Nigeria begeben. In dem südnigerianischen Bundesstaat Kwara versuchen die Israelis in der Hauptstadt Ilorin, die medizinische Versorgung für pädiatrische Augenkrebspatienten zu verbessern. Die israelischen Augenärzte planen, vor Ort lokale Ärzteteams zu schulen und ein neues medizinisches Zentrum im Bereich der intra-arteriellen Chemotherapie zu errichten.

Die Mission ist Teil der “Global Impact”-Initiative des Sheba-Krankenhauses, das sich weltweit für Gesundheitsversorgungen, technisch moderne Behandlungsmethoden und die Stärkung fragiler Gesundheitssysteme einsetzt.

Bösartiger Augenkrebs tritt besonders bei Kleinkindern auf

Das israelische Ärzteteam konzentriert sich bei ihrer lebensrettenden Mission in Afrika auf die Behandlung von pädiatrischem Augenkrebs. Bei der Erkrankung handelt es sich um das sogenannte Retinoblastom, eine seltene Krebserkrankung des Auges, die fast ausschließlich im Kindesalter vor dem fünften Lebensjahr vorkommt. Retinoblastome wachsen in der Regel sehr schnell. Unerkannt kann die Erkrankung tödlich verlaufen.

In Nigeria leiden schätzungsweise 15.000 Kinder an der bösartigen Tumorerkrankung. Der Augenkrebs gilt dort als zweithäufigste Tumorart, die im Kindesalter auftritt. Dabei sollen ein Drittel aller Tumoren genetisch bedingt sein. Das Retinoblastom kommt in westlichen Ländern deutlich seltener vor.
Das medizinische Team aus Israel besteht aus fünf Spezialisten und agiert unter der Leitung von Prof. Ido Didi Fabian, ein Spezialist für Augenonkologie am Goldschleger-Augeninstitut im Sheba-Krankenhaus.

Die Augenspezialisten des Sheba-Tel-Hashomer-Krankenhauses  wollen lokale Ärzteteams schulen und ein neues medizinisches Zentrum im Bereich der intra-arteriellen Chemotherapie errichten. Foto: Mit freundlicher Erlaubnis von “Sheba Medical Center”

Intra-arterielle Chemotherapie effektiv bei Augenkrebs

Prof. Ido Didi Fabian und sein talentiertes Team möchten die hochwirksame Behandlungsmethode der intra-arteriellen Chemotherapie mit ihren lokalen Kollegen in Nigeria teilen. Bei der intra-arteriellen Therapie wird ein Katheter‎ in die Leistenarterie eingeführt und bis in den Bereich der Augenarterie des erkrankten Auges geschoben. Das verabreichte Medikament verteilt sich so bei einer intra-arteriellen Chemobehandlung direkt in den Tumorgefäßen des Retinoblastoms. Diese Art der Therapie zeigt sich als augenerhaltende Behandlung äußert effektiv.

“Zusammen mit meinen Kollegen fühle ich mich geehrt, die Gelegenheit zu haben, unser Wissen und unsere Fähigkeiten mit unseren lokalen Kollegen in Nigeria zu teilen und gemeinsam Kleinkinder mit dieser lebensrettenden Behandlung zu behandeln”, erklärt Prof. Fabian stolz.

Die israelische Delegation schenkt den Menschen in Nigeria nicht nur Hoffnung, sondern hat die Saat für zukünftige medizinische Fortschritte in der Region gesät.

Titelbild: Die meisten Patienten sind Kinder. Der bösartige Retinoblastom bricht meistens noch vor dem fünften Lebensjahr aus. Foto: Mit freundlicher Erlaubnis von “Sheba Medical Center”

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