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Neue Importreform soll Wettbewerb ankurbeln und hohe Lebenshaltungskosten senken

JERUSALEM, 24.01.2023 (NH) – Der kleine jüdische Staat hat nach seiner Gründung im Jahr 1948 eigene, sehr strenge Importstandards aufgestellt. Junge Firmen „Made in Israel“ sollten auf diese Weise unterstützt und geschützt werden. Heute, 75 Jahre später, zerbrechen viele israelische Familien an den überholten Importauflagen und den so entstandenen zu hohen Lebenshaltungskosten. Mit einer neuen Importreform versucht die Regierung jetzt über ausländische Hersteller und Importeure, den lokalen Wettbewerb auf dem Markt innerhalb Israels anzukurbeln. Eine größere Vielfalt und Auswahl in den Regalen würde den Wettkampf so aktiv anspornen.

Bürokratische Erleichterungen

Die Regierung hatte bereits im vergangenen Jahr versprochen, mit einer Reihe von Maßnahmen die hohen Lebenshaltungskosten im Land zu senken. Die Lockerung der israelischen Importstandards soll den Wettbewerb ankurbeln und die Preise senken. Die lang erwartete Reform zielt nicht nur darauf ab, den bürokratischen Importprozess für Hersteller zu vereinfachen, sondern auch die Kosten erheblich zu reduzieren. 

Die israelische Regierung und das Wirtschafts- und Industrieministerium erwarten, dass diese Erleichterung mehr Importeure dazu anspornt, ihre Waren nach Israel zu bringen und sich so eine sofortige Preissenkung für die Verbraucher ergibt. „Nach unseren Schätzungen wird die Reform etwa 10 % der bürokratischen Belastung der Importeure einsparen“, erklärt Yinon Elroy, Direktor und Leiter der Behörde für industrielle Zusammenarbeit.

Verzicht auf lokale Zertifizierungsprozesse

Die neuen Importreformen beziehen sich nicht nur auf Lebensmittel, sondern auch auf Hygieneprodukte, Kosmetika und elektrische Haushaltsgeräte. Das Wirtschafts- und Industrieministerium erklärt, dass Tausende von Artikeln, die bereits den erforderlichen internationalen Standards entsprechen, von der neuen Importreform profitieren werden.

In diesem Zug veröffentlichte das Ministerium eine Warenliste, die bereits über eine internationale Produktzertifizierung und -Lizenzierung der USA und der EU verfügen. Die Reform zielt darauf ab, auf den veralteten zeit- und kostenaufwendigen lokalen Zertifizierungsprozess zu verzichten.
„Produkte, die den Vorschriften in den wichtigsten fortschrittlichen Ländern entsprechen, sollten auch für Israel gut genug sein“, erklärt Elroy. Der Importprozess wäre so schneller und einfacher und mache den israelischen Markt für ausländische Hersteller attraktiver.

Neben dem Import neuer Produkte ins Heilige Land, erhofft sich die Regierung mit der Reform auch, mehr ausländische Handelsketten und Marken in Land zu bringen.


Titelbild: Israelis kaufen Lebensmittel in der Supermarktkette Rami Levy in Jerusalem ein. Die Importreform soll den lokalen Wettbewerb ankurbeln. Foto: Yonatan Sindel / Flash90

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